Druckartikel: Nicht nur eine tierische Ausstellung

Nicht nur eine tierische Ausstellung


Autor: Horst Wunner

Kulmbach, Sonntag, 08. Juli 2018

Stilgerecht das Horsd'oeuvre des Bläsercorps des Jagdvereins Kulmbach zur Sonderausstellung des Kunstvereins: Denn drinnen im Atelier Schoberth in der Oberen Stadt warten "Schweinereien und andere "Al...
Ruffs Meisterstück: die Darstellung von "Wildeber, Eber und fünf Frischlingen"  Foto: Horst Wunner


Stilgerecht das Horsd'oeuvre des Bläsercorps des Jagdvereins Kulmbach zur Sonderausstellung des Kunstvereins: Denn drinnen im Atelier Schoberth in der Oberen Stadt warten "Schweinereien und andere "All-Täglichkeiten" auf die Besucher. Nicht aggressiv die Tiere oder bedrohend, wie oft draußen in der Natur, sondern eher zum Liebhaben.
Das Künstlerehepaar Barbara Mäder-Ruff und Konrad Ruff ist aus dem mittelfränkischen Höchstadt a.d.Aisch zur Vernissage angereist, zeigt insgesamt 40 Exponate aus seinem Schaffen.
Barbara Ruff erstellt mit der Kaltnadel Radierungen, gelegentlich mit Farben aufgehellt. Es sind Bilder voller Poesie und Fröhlichkeit. "Grete und ich", eine Gans nah bei ihrer Freundin, strahlen Vertrautheit und Zuneigung aus. Das Bild "X und U" ist fantasievoll, Schwarz, Grau und blasses Rot geben ihm eine mystische Note. 14 Radierungen hat die Künstlerin mitgebracht.
Konrad Ruff, der Keramiker und Objektkünstler, mag die tierischen Begleiter der Menschen. Arbeitet mit Terrakotta und Farbpigmenten. Seine 26 Objekte üben Faszination aus, weil entweder der Mensch zum Tier wird oder umgekehrt, ganz wie man will. Herrlich inspirierend der "14-köpfige Chor der Brummbären", die Damen elegant in Abendrobe, die Herren im Anzug mit Krawatte oder Fliege. Als würde die Gesellschaft gerade auf dem Weg zur Premiere der Bayreuther Festspiele sein.


Das Meisterstück

Ruffs Meisterstück: Die Darstellung von "Wildeber, Eber und fünf Frischlingen". Sie zeigt lebensgenaue Illustration, dapasst jeder Körperteil, alles naturgetreu in perfekter Modellierung. Diese Horde könnte einem so durchaus auf einer Wanderung durch den Forst begegnen.
Es macht Spaß, sich hier im Atelier alles anzuschauen, man geht ein bisschen vergnügter und entspannter weiter.
In die Materie führte Cornelia Morsch, stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins Kulmbach, ein. "Wir freuen uns, eine Mitgliederausstellung präsentieren zu können, die es nur zweimal im Jahr gibt."
Projektleiterin Claudia Schwarz: "Diesmal haben wir einen Geheimtipp parat, weil diese Art von Kunst in Kulmbach neu und ungewöhnlich ist. Das ist schon richtig professionell."