Neunsitzer-Kleinbus für den Markt?
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Freitag, 08. Juli 2022
In Berlin oder München ist Carsharing schon lange kein Thema mehr. Vielleicht wird es nun eines in Maßbach. In der Sitzung des Marktgemeinderates stellte Karl-Heinz Kaiser, einer der beiden...
In Berlin oder München ist Carsharing schon lange kein Thema mehr. Vielleicht wird es nun eines in Maßbach. In der Sitzung des Marktgemeinderates stellte Karl-Heinz Kaiser, einer der beiden Geschäftsführer der Mikar GmbH & Co. KG aus Plattling, ein Konzept dafür vor. Er möchte einen Neunsitzer-Kleinbus in Maßbach stationieren und hofft, dass er zum Beispiel von Vereinen, größeren Familien, Schulen, Kindergärten und ganz allgemein größeren Gruppen oder auch Firmen genutzt wird. Das Unternehmen hat, so der Geschäftsführer, derartige Busse an bisher 190 Standorten, verteilt über ganz Deutschland, stationiert. Der nächste Bus steht in Burkardroth.
Wer einen der Kleinbusse benützen will, muss sich natürlich vorher registrieren lassen und bekommt dann eine Art Scheckkarte, mit der er alle Fahrzeuge in Deutschland, nicht nur das eventuell in Maßbach stationierte, buchen kann. Gebucht wird per App. Die Kosten liegen bei 5,90 Euro pro angefangener Stunde oder 49,90 Euro pro Tag. 300 Kilometer sind frei, jeder weitere kostet elf Cent. "Wir kümmern uns um alles selbst", betonte der Geschäftsführer. Allerdings sei ein Stellplatz nötig und örtliche Ansprechpartner seien auch erforderlich. Das könne auch die Gemeinde sein. Der Marktgemeinderat hat noch nicht entschieden.
Auf der Tagesordnung stand die örtliche Prüfung der Jahresrechnung für 2020. Zwölf der 19 Fragen konnten in der Abschlussbesprechung des Rechnungsprüfungsausschusses geklärt werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Die restlichen Unklarheiten betrafen unter anderem die Verzinsung von Steuernachforderungen. Hier müssen gerichtliche Entscheidungen abgewartet werden.
Unklarheiten gab es wegen der E-Ladestation auf dem Festplatz Maßbach. Die Verwaltung musste erklären, warum für deren Betrieb eine Gebühr bezahlt werden sollte. Die Ladesäule wurde 2018 vom Bayernwerk errichtet und vom Markt Maßbach gekauft, den Kaufpreis erstattete aber der Freistaat an Maßbach zurück. Für die Wartung mussten jährlich 696 Euro an das Unternehmen Charge-On bezahlt werden. Mitte 2021 wurde die Ladesäule gegen ein neues Modell ausgetauscht. Die Wartung übernahm Bayernwerk, das 69 Euro pro Monat dafür bekommt. Zwischen 2019 und 2021 waren 230 Euro Einnahmen durch die Ladesäule angesetzt worden, sie brachte aber nur 90 Euro ein.
Den Prüfern fiel auch auf, dass die Stromkosten der Mittelschule im September/Oktober 2020 deutlich höher waren als in anderen Monaten. Grund: Der Strom für das Freibad läuft über die Zähler der Schule, die Kosten werden immer am Jahresende umgebucht. mdb