Neufanger Vorschulkinder sind "wasserfest"
Autor: Heike Schülein
Neufang, Mittwoch, 07. Oktober 2015
Neufang — "Alle Kinder verlassen das Wasser", ruft "Rettungsschwimmerin" Katharina in ihr Sprachrohr. Das, was sie und ihre "Kollegen" bei ihrem Blick durch ihre Ferngläser weit hi...
Neufang — "Alle Kinder verlassen das Wasser", ruft "Rettungsschwimmerin" Katharina in ihr Sprachrohr. Das, was sie und ihre "Kollegen" bei ihrem Blick durch ihre Ferngläser weit hinaus in die Ostsee sehen, gefällt ihnen gar nicht. Die Wellen werden höher, die Wolken dunkler. Am Mast der Wachstation haben sie deswegen bereits die gelbe Flagge gesetzt, das bedeutet eingeschränktes Badeverbot. Ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere Personen müssen aus dem Wasser. Jetzt donnert es auch noch. Ein Gewitter ist in Anmarsch. "Da brauchen wir die rote Flagge", meint Ben bestimmt und hisst die Flagge.
Dies bedeutet ein generelles Badeverbot wegen akuter Gefahrenlage - beispielsweise bei Strömungen oder hohem Wellengang. Entschlossen greift der "Rettungsschwimmer" zu seinem Sprachrohr und gibt lautstark die Anweisung: "Alle aus dem Wasser, Kinder und Erwachsene."
Katharina, Ben und alle anderen Vorschulkinder der katholischen Kita St.
Laurentius Neufang verbringen an diesem Donnerstagvormittag einen "Tag als Rettungsschwimmer" - einer von vielen Programmpunkten des Baderegeln-Trainings, das die DLRG Kronach ab sofort in Kindergärten und Grundschulen im Landkreis abhält. Durchgeführt wird das Präventions-Projekt von den beiden Bundesfreiwilligendienstleistenden der DLRG Kronach, Louisa Kolb und Sebastian Küpferling.
Zu viele Kinder ertrinken
Mit dabei ist das lustige - wenngleich auch etwas ängstliche und tollpatschige - Maskottchen der Nivea-Kindersonnenschutzprodukte, der Seehund Nobbi (Sebastian Küpferling). Aufgrund steigender Zahlen ertrunkener Kinder im Vorschulalter hatte die DLRG in enger Zusammenarbeit mit ihrem Sponsor und Kooperationspartner, der Firma Nivea, einen Baderegeln-Tag für Kinder erarbeitet. Dieser fand erstmals um das Jahr 2000 herum statt.
Laut Statistiken ist seit Einführung dieses Programms die Zahl der im Vorschulalter ertrunkenen Kinder rückläufig. Aber dennoch kommen nach wie vor immer noch viel zu viele Kinder bei Badeunfällen ums Leben."Besonders gefährlich sind eher kleine Gewässer wie Baggerseen, Flüsse, Bäche oder Gartenteiche. Für alle angehenden Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen gab es am Ende des ebenso erlebnisreichen wie lehrreichen Vormittags schöne Erinnerungsgeschenke. hs