Neues Kleinod "Tausendkunst"
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Freitag, 01. März 2019
Im Welkenbacher Kirchweg eröffnet am Karsamstag ein kleines Theater für Gesang und Schauspiel. Cornelia Schmid und Christian Kaltenhäußer bieten Unterricht für alle Stimmen und Altersklassen an. Beide sind staatlich geprüfte Chorleiter.
Bernhard Panzer Die Zeit des Wanderns ist vorbei, das Sänger- und Schauspielerpaar hat sich entschlossen, seine Zelte fest in Herzogenaurach aufzuschlagen. Und das geschieht in einem echten kulturellen Kleinod: "Tausendkunst" nennt sich das Gesangsstudio und Theater, das im Welkenbacher Kirchweg bald seine Pforten öffnet.
Hinter den "Tausendkünstlern" stecken Cornelia Schmid und Christian Kaltenhäußer. Sie ist Sopranistin, Gesangpädagogin und Chorleiterin, er Vollblut-Musiker, Stimmbildner und Schauspieler. Sie ist geboren in Regenburg und aufgewachsen in Parsberg, bevor es sie nach Nürnberg verschlug. Er entstammt einer eingesessenen Herzogenauracher Familie und spielt unter anderem seit 30 Jahren Trompete in der Stadtjugendkapelle. Kennengelernt haben sich die beiden vor 15 Jahren an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg. Seither sind sie ein Paar, und das nicht nur musikalisch.
Langer Weg
Lange hat's gedauert, bis das kleine Gesangstheater nun tatsächlich eröffnen kann. Manch Hürden waren zu meistern. Am Karsamstag, 20. April, ist es soweit, die beiden Künstler präsentieren ihr Schmuckstück. Freilich sei das Holzhaus nicht so prächtig wie das Fürther Stadttheater, berichtet das Duo. Schließlich sei hier schon Gewerbe unterschiedlichster Art untergebracht gewesen, wie zum Beispiel der Werkstattladen und zuletzt eine Druckerei. Aber das Herzblut und die Leidenschaft der beiden gleichen das mehr als aus, wird versprochen.
Ihr Angebot steht auf zwei Säulen: Theater und Gesang. Beides wird auch miteinander verflochten. Ursprünglich, als die Idee keimte, gab es noch die Vision von einer Kleinkunstbühne, der ersten an der Aurach, sagt Cornelia. Doch hierfür bräuchte man schlicht viel mehr Zeit. Eine Bühne ist "Tausendkunst" dennoch, ergänzt Christian. "Das Theater sind wir." Die Theatersparte, so beschreiben es die Beiden, "verschreibt sich der künstlerisch anspruchsvollen und dennoch leichten Kost." In den Vorstellungen, deren Zahl das Jahr über gering gehalten werde, soll die Spanne von Sprechtheater über Lesungen bis zur Mini-Oper reichen. Ansprechen will man jedes Alter. "Lachen, sich verzaubern und entführen lassen, dem Publikum eine bewegende Zeit bieten, das ist es, was Tausendkunst am Herzen liegt", schreiben die Künstler.
"Jeder kann singen lernen"
Aber sie wünschen sich auch, dass die Leute nicht nur zu Besuch in die Aufführungen kommen, sondern auch selber mitmachen. Das können alle im Gesangsstudio tun, das die zweite Sparte darstellt. Hier kann man das Handwerk des Musizierens, und besonders des Singens von Grund auf erlernen. "Jeder kann Singen lernen", lautet das Credo der beiden "Tausendkünstler".
Dabei ist ihnen das Alter ihrer Schüler nicht wichtig. "Manche singen schon im Chor, andere trällern im Auto oder unter der Dusche und ihnen gefällt's", sagt Cornelia. Alle sind willkommen, denn fast jeder Mensch habe das Talent zu singen, ergänzt Christian. Die Zahl derer, die völlig unmusikalisch sind, liege prozentual nämlich nur im "Nullkomma"-Bereich.
Tausend Stimmen
An manchen Freitagen soll es die "Tausend Stimmen" geben. Darunter stellt sich das Duo ein zwangloses, lockeres Treffen vor, "für Jede und Jeden, die Spaß am Singen haben und einfach nur drauf los singen wollen." Von Evergreens über Klassiker bis zu aktuellen Charthits soll dann alles gesungen werden, was Laune macht. Und das "einfach so, ohne Druck, ohne Verpflichtung. Ein Angebot, um eine anstrengende Arbeitswoche im wahrsten Sinne des Wortes stimmig ausklingen zu lassen. Und das ganze ohne irgendwelche Vorkenntnisse.