Die Maßbacher Feuerwehr darf sich freuen, denn der Marktgemeinderat hat jetzt die Anschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs HLF 20 genehmigt. Damit sollen das 33 Jahre alte TSF und das 24 Jahre alte TLF ersetzt werden. Nach dem von den Kommandanten, der Kreisbrandinspektion Bad Kissingen und dem Kreisbrandmeister erarbeiteten Fahrzeugbedarfsplanung sei für die Freiwillige Feuerwehr Maßbach die Neuanschaffung dieses HLF 20 dringend erforderlich, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Kosten: rund 366 000 Euro
Kreisbrandrat Benno Metz habe die Notwendigkeit der Beschaffung Anfang Januar nochmals bestätigt. "Der örtliche Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde", betonte Bürgermeister Matthias Klement (CSU). Ganz billig wird die Anschaffung des neuen Fahrzeugs nicht.
Die Kosten betragen laut einer Liste von 2015 rund 366 000 Euro, "genaue Kosten werden aber erst nach einer konkreten Ausschreibung mit der notwendigen individuellen Ausstattung und Beladung und dem Fahrgestell bekannt", heißt es in der Sitzungsvorlage weiter.
Europaweite Ausschreibung
Die Ausschreibung muss europaweit erfolgen, dazu wird ein spezielles Büro gebraucht. Vom Freistaat gibt es einen erhöhten Festbetrag von 125 000 Euro, da Maßbach zum Raum mit besonderem Handlungsbedarf gehört. Dazu zählt der Landkreis Bad Kissingen. Wenn mehrere Gemeinden baugleiche Fahrzeuge zusammen beschaffen, erhöht sich die Förderung um 11 900 Euro je Gemeinde. Es würden bereits konkrete Verhandlungen mit einer anderen Gemeinde geführt, so der Bürgermeister. Mit der würden dann die Kosten für die europaweite Ausschreibung geteilt.
Die Bestellung des Fahrzeuges muss noch dieses Jahr erfolgen, da ab 2017 eine neue und teurere EU-Norm gilt.
1600 Liter Löschwasser
Im Internet-Lexikon Wikipedia wird das HLF 20 so beschrieben: "Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 (kurz: HLF 20) ist die größere Ausführung des HLF 10 ... Es verfügt über einen 1600 Liter fassenden Löschwassertank, 120 Liter Schaummittelvorrat und 12 kg Löschpulver. Seine Feuerlöschkreiselpumpe kann pro Minute 2000 Liter Wasser bei einem Ausgangsdruck von 10 bar fördern. Gegenüber dem Löschgruppenfahrzeug 20 verfügt es oft über einen kleineren Wassertank, jedoch dafür über eine umfangreichere Beladung zur Technischen Hilfeleistung.
Zu Letzterer gehören nach aktuellem Stand unter anderem ein hydraulischer Rettungssatz (mit Rettungsspreizer mindestens in Ausführung ,BS‘, Rettungsschere mindestens in Ausführung ,BC‘ und Satz Rettungszylinder), Zubehörmaterial, ein Verkehrsunfallkasten sowie grundsätzlich ein pneumatischer Hebesatz. Es umfasst eine nahezu identische Ausstattung für die Brandbekämpfung wie das Löschgruppenfahrzeug 20: Hierzu zählen neben den wasserführenden Armaturen, zwei Fluchthauben, eine vierteilige Steckleiter (oder alternativ zwei Multifunktionsleitern), eine dreiteilige Schiebleiter und ein Sprungrettungsgerät."
Mit Atemschutzüberwachung
Ebenso müssen nach Angaben von Wikipedia "vier Pressluftatmer, ein Atemschutzüberwachungssystem, zwei Schachtabdeckungen, vier leichte Chemikalienschutzanzüge, eine Strom- und Beleuchtungsausrüstung, Tauchpumpe TP
4/1, Motorsäge und Säbelsäge verlastet werden. Auch im HLF 20 müssen, im Gegensatz zu den Löschgruppenfahrzeugen LF 10 und LF 20, weder Drucklüfter noch Schornstein-Werkzeugkasten mitgeführt werden."
Gesamtmasse bis zu 16 Tonnen
Und weiter heißt es: "Darüber hinaus kann das HLF 20 allerdings mit einer Seilwinde, einer Zusatzbeladung zur Bekämpfung von Wasserschadenslagen, Absturzsicherung oder für Gefahrstoffeinsätze, seltenst auch mit einer Tragkraftspritze versehen werden. Das Fahrzeug kann über einen Allradantrieb verfügen und hat eine zulässige Gesamtmasse von 15 Tonnen. In Bayern dürfen HLF 20 inzwischen eine zulässige Gesamtmasse von bis zu 16 Tonnen besitzen."