Druckartikel: Neues Ensemble eröffnet Ausstellung in Gößweinstein

Neues Ensemble eröffnet Ausstellung in Gößweinstein


Autor: Thomas Weichert

Gößweinstein, Sonntag, 29. November 2015

von unserem Mitarbeiter Thomas Weichert Gößweinstein — Unter dem Titel "Maria - Geheimnisvolle Rose" widmet sich die Sonderausstellung im Wallfahrtsmuseum Gößweinstein (WMG) zum Ja...
Das neue WMG-Ensemble (v. l.) Regina Urban, Georg Lang (mit Gitarre), Rosi Heinlein und Heidi Hofmann, die die Ausstellung musikalisch mit Marienliedern eröffneten.  Foto: Thomas Weichert


von unserem Mitarbeiter Thomas Weichert

Gößweinstein — Unter dem Titel "Maria - Geheimnisvolle Rose" widmet sich die Sonderausstellung im Wallfahrtsmuseum Gößweinstein (WMG) zum Jahreswechsel der Gottesmutter, genauer, Maria mit dem Jesuskind. Zu sehen ist diese Sonderausstellung noch bis zum 14. Februar.
Premiere bei der Vernissage hatte das neue WMG-Ensemble mit Rosi Heinlein, Heidi Hoffmann und Altbürgermeister Georg Lang als Gitarrist, die mit Marienliedern musikalisch in das Thema einführten, welches der "Lauretanischen Litanei - Maria, die Rose" - entlehnt ist.


Frühzeit des Christentums

Die Gottesmutter Maria hat seit der Frühzeit des Christentums eine herausgehobene Bedeutung. Um ihr Leben und in ihrer Verehrung ranken sich zahlreiche Legenden. Bereits im Alten Testament wird die bei Jesaja erwähnte Wurzel Jesse als Stammbaum Jesu gedeutet. In bildlichen Umsetzungen erscheint Maria mit dem Jesuskind als die oberste Blüte dieses Wurzelstockes. Dieses Bild findet sich im Weihnachtslied des 16. Jahrhunderts: "Es ist ein Ros' entsprungen, aus einer Jungfrau zart."
Wie die Museumsleiterin Regina Urban erklärte, handelt es sich bei diesem Weihnachtslied ursprünglich um ein Wallfahrtslied aus dem 19. Jahrhundert, das in poetischer Weise das Wunder der Jungfrau und Gottesmutter ebenso zum Ausdruck bringt wie die darin verheißene Erlösung "Maria durch ein Dornwald ging".
"Das Bild des Dornwaldes steht für alle Stacheldrahtfronten und Kriegsschauplätze unserer Zivilisation: dürr, lebensfeindlich, tot. Aus sich heraus nicht wiederzubeleben; ohne Ende wie die Kette von Aktion und Reaktion, Gewalt und Gegengewalt. Aussichts- und trostlos", stellte Urban fest.
Die Ausstellung wird von zwei Holzschnitt-Bilderzyklen getragen. Das berühmte, 1511 als Buch publizierte "Marienleben" des Renaissancemenschen Albrecht Dürer und der "Bethlehemitische Weg", eine feinsinnige Arbeit des bedeutenden Spätnazareners Joseph Ritter von Führich, 1865 als Holzschnittfolge erschienen. Dürers Marienleben ist in der Ausstellung auf eine direkt Maria und den Advent betreffende Auswahl beschränkt: zwölf von insgesamt 20 Blättern. Durch filmische und gestalterische Mittel wie Vergrößerungen und Freistellungen werden die bei aller Monumentalwirkung detailreichen, erzählerisch komplexen Holzschnitte Dürers auch ungeübten Bildbetrachtern nahe gebracht.