Druckartikel: Neueröffnung Hotel "Zum schwarzen Adler"

Neueröffnung Hotel "Zum schwarzen Adler"


Autor: PR-Redaktion

Kirchehrenbach, Samstag, 03. Sept. 2016

In Kirchehrenbach wird das toll eingerichtete Hotel "Zum Schwarzen Adler" eröffnet. Am 7. September findet die offizielle Einweihung statt.
Der Gasthof "Schwarzer Adler" inmitten von Kirchehrenbach. Schon sehr früh hat Fritz Sponsel die Idee, das Speiselokal mit einem Hotelbetrieb zu verbinden.  Fotos: Andreas Hofbauer


Die Familie Brigitte und Fritz Sponsel, Besitzer des Gasthofes "Schwarzer Adler" in der Mitte von Kirchehrenbach, schlagen mit der Eröffnung ihres Hotels ein neues Kapitel in der Familiengeschichte und in der Geschichte des Gasthofes auf. Sohn Alexander ist es nach jahrzehntelangen Verhandlungen geglückt, das angrenzende "Baderhaus" zu erwerben. An dieser Stelle ist das neue Hotel mit insgesamt 16 Betten errichtet, das am 7. September offiziell eingeweiht wird. Als "Zugabe" gibt es einen Genussgarten und eine Bühne für kulturelle Veranstaltungen.
Mit dem Hotel erfüllt sich ein Traum, den Fritz Sponsel bereits seit Jahren hatte. Damit will er den Gästen ermöglichen, die Region mit allen Sinnen zu genießen. Die fünf geräumigen Doppelzimmer zwischen 20 und 25 Quadratmetern spiegeln die Leidenschaft der Familie für das Schnapsbrennen wider: So ist das Betthaupt wie eine Brennblase geformt und in den drei 40 bis 50 Quadratmeter großen Junior-Suiten ist die frei stehende Badewanne einer kupfernen "Sud-Badewanne" nachempfunden. Der Respekt vor der Tradition zeigt sich auch im Betthaupt der Junior-Suiten, für die alte Holzbalken des Baderhauses verwendet wurden. Damit wird auch verdeutlicht, dass es sich beim Gasthaus "Schwarzer Adler" um ein sehr geschichtsträchtiges Anwesen handelt.


Gastronomie seit dem 14. Jahrhundert

Die Anfänge der Gastronomie reichen sogar zurück bis ins 14. Jahrhundert. Als einer der ersten namentlich bekannten Wirte ist 1623 der bischöfliche Lehensmann Hanß Düpel (wohl Dippold), von Beruf Büedner (Büttner), genannt. Am Beginn des 17. Jahrhunderts kauft Hans Georg Dorsch aus der Kirchehrenbacher Gastwirtschaft "Krone" das Anwesen. Doch einige Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Krieg ist das Gebäude des "Schwarzen Adlers" in einem ruinösen Zustand. Ein Neubau wird ins Auge gefasst. Als einigermaßen gesichert gilt, dass das neue Gebäude um 1700 fertig war und dass der damalige Besitzer Hans Georg Dorsch (1679 - 1761) den Auftrag dazu gegeben hatte.
Bemerkenswert: Die heutige Gastwirtschaft gibt noch weitgehend das damals entstandene Bild wieder: Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit Satteldach. Das einst umlaufende Fachwerk ist nur mehr hofseitig erhalten. Der Grund : Ein Brand 1896, als aus einem Ofen glühende Kohle herausfiel und der vordere Fachwerk-Giebel Feuer fing. Mit einer Handspritze konnte der Brand schnell gelöscht werden, aber der Giebel musste neu aufgebaut werden. Diesmal ohne Fachwerk.


Seit 1870 im Besitz der Familie Sponsel

Da gehört das Anwesen bereits der Familie Sponsel. Der aus Wohlmuthshüll stammende Gastwirt und Brauer Heinrich Sponsel (1840 - 1905) kauft am 19. Februar 1870 den "Schwarzen Adler" in Kirchehrenbach vom Onkel seiner späteren Ehefrau Barbara Schütz. Noch im gleichen Jahr heiratet Heinrich Sponsel die Wirtstochter Barbara Schütz (1849 - 1910) aus Eggolsheim. Zu dem Besitz gehört "alles, was erd -, wand -, brand -, niet - nagel- und mauerhaft" ist. 1904 übernimmt den "Schwarzen Adler" Friedrich Sponsel und ab 1938 heißt der Wirt Heinrich Friedrich Sponsel. Er baut 1955 einen neuen Kuh- und Schweinestall und integriert 1956 den alten Kuhstall in das Gasthaus. Es entsteht die "Margarethen-Stube". 1958 schafft er einen neuen Braukessel und die erste Kühlanlage (mit Ammoniak) an.
Fritz Sponsel, der nach dem frühen Tod seines Vaters den Betrieb übernimmt, sucht bald nach einer neuen Idee für sein Gasthaus. Schon sehr früh schwebt ihm vor, dass die Lösung eine Kombination von Speiselokal und Hotelbetrieb sein müsste. Diese Idee verwirklicht er mit der grundlegenden Generalsanierung 1980, in die er eine Million Mark investiert. An der Kirchweih 1980 waren die Arbeiten abgeschlossen. Hinten verließen die Handwerker das Haus, vorne strömten die Gäste herein. Drei Tage lang wurde intensiv gefeiert und die Wirtsstube war immer knallvoll.


Eigene Landwirtschaft

Für Fritz Sponsel war es stets wichtig, alles, was im Wirtshaus angeboten wird, selbst anzubauen oder herzustellen. Daher kommt das Fleisch auf dem Teller des Gastes vom Hof der Familie, auf dem artgerechte Aufzucht der Tiere oberstes Gebot ist. Auch das Steinofenbrot, das hier verabreicht wird, ist selbstgebacken. Nach wie vor betreibt die Familie neben der Gastwirtschaft auch eine Brennerei. Hier werden Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Marillen und vieles mehr zu Schnaps verarbeitet - alle Früchte kommen aus den Obstgärten der Region. Und das soll so bleiben, denn Sohn Max absolviert eine zweite Ausbildung zum Landwirt. Sohn Ferdinand ist Koch und der Alexander, der jüngste Sohn, gelernter Hotelfachmann, war der jüngste Edelbrand-Sommelier Bayerns und Genussbotschafter für die Genussregion Oberfranken.


Freilichtbühne für Kulturverein

Für Fritz Sponsel ist es auch wichtig, die Kultur ins Wirtshaus zu holen - in Form unterschiedlicher musikalischer Darbietungen, verschiedener Lesungen und mit Werken darstellender Künstler. Er gründete Anfang der 1990er Jahre den Kunst- und Kulturverein, der nun sogar eine eigene Freilichtbühne bekommt. Als erster darf das fränkische Original Alexander Göttlicher darauf spielen - zur Eröffnung des Hotels. Auch die alte Stammtisch-Kultur soll wieder aufleben. Kartel-Runden sind in der alten Wirtsstube ebenso willkommen.
Dies alles entspricht dem Konzept, Gastronomie im Einklang mit dem umgebenden Land zu betreiben. So ist das "Projekt Schwarzer Adler - Kirchehrenbach" eingebettet sowohl in das umfassendere Programm der "Urlaubs- und Genussregion am Walberla" als auch in das Regionalprogramm "Genussregion Oberfranken".
Und für die Einheimischen ist das Wirtshaus mehr als nur ein Bierausschank. Das Wirtshaus - dieser Name prangt auch auf der Fassade - ist einer der maßgeblichen Treffpunkte des Ortes. Hier kommen alle wichtigen Personen zusammen: Handwerker, Bauern, Pfarrer und Lehrer. Hier werden die Neuigkeiten ausgetauscht: Geredet wird über das Wetter, den Feldanbau, die kleine und große Politik sowie über kirchliche Fragen. Hier werden örtliche Projekte verabredet und diskutiert. Kurzum: man erfährt, was los ist im Dorf.
Der Wirt sorgt in diesem Kreise nicht nur für die erforderliche Trink-Grundlage, er ist auch die wichtige Verteilerpersönlichkeit aller Informationen und zugleich das "lebende" Gedächtnis der Gemeinschaft, bei der Gäste stets willkommen sind. Andreas Hofbauer