Druckartikel: Bergbaugeschichte wird erlebbar

Bergbaugeschichte wird erlebbar


Autor: Klaus-Peter Wulf

Kupferberg, Samstag, 18. April 2015

Das Besucher-Bergwerk ist eine wunderbare Ergänzung zum Kupferberger Bergbau-Museum
Ein Blick in einen ausgebauten Stollen.


Erste Schiebe- und Baggerarbeiten wurden von der Firma Schicker in Abstimmung mit der Fachfirma Berg & Bau aus Trusetal in Thüringen vorgenommen und am 30. April 2010 erfolgte der Stollenanschuss. Große Schwierigkeiten machte das brüchige Gestein und ein entdeckter Hohlraum musste verfüllt werden. Bei den Vortriebs- und Ausbauarbeiten des Besucherstollens entdeckten die Bergleute 2011 einen "Alten Mann" (eine vorhandene ehemalige Stollenanlage), doch musste diese aus Sicherheitsgründen wieder geschlossen werden, bedauert Reinhard Holhut. Zudem folgten Messungen durch das Landesamt für Umweltschutz München, um festzustellen, ob im Berg weitere Hohlräume vorhanden sind. Daraufhin niedergebrachte 20 Bohrungen bestätigten die Befürchtungen aber nicht.
Am 26. Dezember 2011 entdeckte der Jogger Jochen Schott mitten auf dem Trainingsplatz des FCK den Einsturz des St.-Veit-Schachtes, der dann zur kompletten Sperrung - auf 30 Jahre! - des gesamten Geländes führte. Die Vorstellungen, den Schacht in das Bergbau erlebnis einzubinden scheiterte am Geld, und der über 30 Meter tiefe verbrochene Schacht wurde verfüllt. Heinz Kliesch und Reinhard Holhut, beide Vorsitzende, sind heute noch froh, dass durch dieses unvorhersehbare Ereignis glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen ist.
In Zusammenarbeit mit dem Bergamt Nordbayern in Bayreuth wurden die Planungen des Besucherbergwerks verändert und ein neuer Querschlag angegangen. Dieser öffnete einen weiteren "Alten Mann" auf der 18-Meter-Sohle. Die Problematik des lockeren Gesteins und daraus resultierte Mehrkosten sowie die Nachforderung des Bergamtes Bayreuth einen Stollen als zweite Tagesöffnung zu schaffen machten 2013 eine Nachfinanzierung nötig. Diese wurde Dank der behördlichen Fürsprachen und mit politischer Unterstützung gewährt, so dass alles fertiggestellt werden konnte. Ins Auge gefasst war, den schon mehrfach verschobenen Eröffnungstermin des Besucher-Bergwerks St.-Veit-Zeche am 28. September 2014 durchzuführen, doch wurde dieser im Sommer endgültig auf den 19. April 2015 festgesetzt. Als positiven Nebeneffekt sieht Heinz Kliesch zurückblickend, dass der Zeitdruck von den noch zu erledigenden Restarbeiten für die Einrichtung und Ausstattung genommen war und diese in aller Ruhe ausgeführt werden konnten. kpw