Neuer Leiter für den Staatswald
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Freitag, 17. November 2017
Der Forstbetrieb Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten hat mit Daniel Zippert und seinem Stellvertreter Andreas Füller ein neues Führungsteam. Denn nach Gunter Hahner tritt nun auch Adolf Herr in den Ruhestand.
Arkadius Guzy
Für Daniel Zippert erfüllt sich ein Wunsch. Er wollte schon immer nach Unterfranken zurück, um hier einen Forstbetrieb zu leiten. Das sagte der neue Leiter des Forstbetriebs Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten zumindest bei seiner Einführung. Mit dieser endete zugleich für Adolf Herr eine langjährige Forst-Karriere.
Denn der bisherige Leiter trat in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Seit 2005 erlebe der Forstbetrieb Jahre des Wechsels, erklärte Andreas Füller bei der Einführungs- und Abschiedsveranstaltung. Im Laufe der Zeit hätten acht von 13 Förstern den Betrieb altersbedingt verlassen - nun ebenfalls das Führungspersonal. Füller selbst ist erst seit August stellvertretender Leiter. Er ist der Nachfolger von Gunter Hahner. Nach Hahner tritt nun einige Wochen später auch Herr in den Ruhestand.
Er war der erste Leiter, der die Verantwortung für den neuen Hammelburger Forstbetrieb nach der Umstrukturierung der Staatlichen Forstverwaltung im Jahr 2005 übernommen hatte, erinnerte Landrat Thomas Bold (CSU). Es sei eine sehr wichtige Position im Landkreis. Schließlich sei der Freistaat der größte Waldbesitzer.
In den zwölf Jahren seitdem entwickelte sich auf Basis eines Dienstleistungsvertrags auch eine Beziehung zwischen dem Forstbetrieb und der Stiftung Juliusspital Würzburg. Von einem engen Vertrauensverhältnis sprach Walter Herberth für die Stiftung.
Klaus Bernhart vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt und Reinhardt Neft, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, erwähnten Herrs Engagement für den Naturschutz. Dazu gehörte zum Beispiel die Idee, im Wald ein Netz von alten Bäumen entstehen zu lassen. Bernhart bescheinigte Herr "einen Sinn für Waldästhetik". Personalratsvorsitzender Heiko Mann erinnerte an das gemeinsame Ringen nach der Forstreform.
Für Herr war sie eine Zäsur. Er wertete die Gründung der Staatsforsten aber als Gewinn - dank der Investitionstätigkeit. Als Erfolg sah er, dass die Fläche der Eichenbestände im Wald des Forstbetriebs zugenommen habe. Herr streifte auch die Nationalpark-Diskussion: Dem Bedürfnis nach Urwald und Wildnis gerade bei den Städtern dürften sich die Forstleute nicht verschließen. Einzelne Trittsteine seien aber besser als die gesellschaftlich umstrittene Ausweisung von Schutzgebieten.
Herr stammt aus Lohr. Er wurde dort im Jahr 1955 geboren. Nach dem Studium der Forstwissenschaften in Göttingen war er fast sein ganzes Berufsleben lang an verschiedenen Stationen in der Region Spessart, Rhön, Würzburg tätig. Nun im Ruhestand, hat er mehr Zeit für seinen eigenen Wald.
Der neue Leiter des Hammelburger Forstbetriebs studierte ebenfalls an der Universität in Göttingen. Von dort kommt der 44-Jährige auch gebürtig. Zippert durchlief Stationen in Bad Neustadt und Bad Brückenau und war vor allem in Oberfranken tätig. Ab 2010 war er stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Waldsassen. Im Sommer 2017 übernahm er die kommissarische Leitung des Forstbetriebs Arnstein. Nun darf er in Hammelburg ganz die Leitung eines unterfränkischen Forstbetriebs übernehmen.