Druckartikel: Neuer Blick auf den Menschen

Neuer Blick auf den Menschen


Autor: Andrea Spörlein

Buttenheim, Donnerstag, 30. März 2017

Die Ausstellung "Introspection" von José Salinas ist zu Gast im Levi-Strauss-Museum in Buttenheim.
Bei der Vernissage (von links): Bürgermeister Michael Karmann, José Salinas, Museumsleiterin Tanja Roppelt und Gerhard Schlötzer, Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstlern Oberfranken Foto: Spörlein


Moderne Kunst zu präsentieren ist sicherlich kein leichtes Unterfangen. Dem Markt Buttenheim gelingt es im Rahmen der Reihe "Art in B - Kunst in Buttenheim" immer wieder, überregional bekannte Künstler für Ausstellungen im Levi-Strauss-Museum zu gewinnen. Für Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) kann auch der ländliche Raum eine Plattform für "kreatives Denken und Handeln bieten". Museumsleiterin Tanja Roppelt erinnerte bei der Ausstellungseröffnung "Introspection" von José Salinas an die ersten vorbereitenden Gespräche vor drei Jahren und dankte dem Künstler für seine Geduld und seinen unermüdlichen Einsatz für die Ausstellung.


Starke, dynamische Figuren

Der spanische Künstler José Salinas ist bekannt für seine Digitalkunst, einer Kombination aus virtueller Fotografie und traditioneller Kunst. Seine Arbeiten zeigen dreidimensionale Körper und Gesichter, die mithilfe von 3-D-Computeranimations-Techniken hochauflösend und farbintensiv gedruckt werden. Salinas vermittelt Körper-Interaktion durch starke und dynamische Figuren, die ihre Form ändern, je näher sie einer anderen Figur kommen. Mithilfe von Computermalerei wird so ein einzigartiger und völlig neuer Blick auf den Menschen geworfen. Die in Buttenheim gezeigten sequentiellen Porträts "Pink Portrait" (2017) befassen sich mit der Thematik Selbstbeobachtung/Innenschau; die Serie "Two Bodies in a Pink Space" (2017) zeigt zwei Körper in Interaktion.
José Salinas wurde in Madrid geboren, studierte in London Architektur und arbeitete von 2000 bis 2008 in New York. Nach Ausstellungen, unter anderem in New York, Seoul, Paris, Madrid und Berlin, sowie verschiedenen Lehrtätigkeiten in der ganzen Welt, lebt er jetzt mit seiner Familie in Buttenheim.
Salinas hat seine im Museum zu sehenden Werke extra für diese Ausstellung geschaffen. Dazu kam zum ersten Mal eine Skulptur. Inspiriert durch die Landschaft rund um Buttenheim hat er mit seiner Arbeit "Forest in White" die Komplexität des Waldes künstlerisch ausgedrückt. Bei der Ausstellungseröffnung sprach er davon, wie wichtig die neue Umgebung für sein künstlerisches Schaffen ist. Er wollte diesen "Neuanfang" mit einer "Rosa Periode" ausdrücken.
Gerhard Schlötzer, der Vorsitzende des Berufsverbands Bildender Künstler/-innen Oberfranken e.V. (BBK), stellte die Arbeiten Salinas vor und bezeichnete die Bilder "als Stationen auf einer Forschungsreise in synthetische Möglichkeitsräume".