Neue Wege und Formen gesucht
Autor: Andreas Welz
Bad Staffelstein, Dienstag, 28. August 2018
Ob Motorradgottesdienst oder Kirchenkino: Pastoralreferent Josef Ellner hat für frischen Wind gesorgt.
Nach zehn Jahren bei der ökumenischen Kur- und Urlauberseelsorge und im Seelsorgeverband Gottesgarten Obermain verlässt Pastoralreferent Josef Ellner Bad Staffelstein. Am vergangenen Samstag wurde er in der Adelgundiskapelle auf dem Staffelberg feierlich verabschiedet.
Ab 1. September übernimmt Gemeindereferent Matthias Beck seine Stelle. "Wichtig für mich war die gelebte Ökumene", sagte Ellner bei einem Gespräch mit unserer Zeitung. "Sie ist für mich hier gewachsen und groß geworden", blickte er zurück. Besonders in der Kur- und Urlauberseelsorge sei er auf Menschen getroffen, die sich nicht im klassischen Sinn in der Kirche beheimatet fühlen. "Wir wollten einladend sein mit unterschwelligen Angeboten wie zum Beispiel Morgengebeten im Kurpark oder dem Abendsegen auf dem Staffelberg."
Ökumene nicht exklusiv
Sehr genossen habe er dabei die Zusammenarbeit mit dem evangelischen Pfarrer Helmuth Bautz und Pfarrerin Anja Bautz. "Auch viele Gläubige, die hier wohnen, kamen zu uns, weil sie das ökumenische Miteinander in ihrer Kirche vermissen", stellte Ellner fest. "Nur wo Kirche ökumenisch ist, ist sie wirklich Kirche", fasste er zusammen. Ökumene sei nicht exklusiv. Sie suche nach neuen Wegen und Formen.
Zum Beispiel der Karfreitagsgottesdienst für alle Konfessionen in der Georgenkapelle in Bad Staffelstein. Mit ungewohnten Elementen sei er gestaltet worden, etwa als Musiker die Passion auf einem großen liegenden Kreuz getrommelt haben. Ein Vorwissen von der Kreuzigung Jesu sei nicht nötig gewesen. Die Musiker übersetzten dabei realistisch und verständlich für alle die Leidensgeschichte.
Das Kino in die Kirche geholt
In guter Erinnerung hat Josef Ellner die Verbindung von Kirche und Kino: "Die Kinos waren voll und die Kirchen leer, also haben wir das Kino in die Kirche geholt." Nur vorgelesen oder erzählt empfänden viele die Texte in den Kirchen oft langweilig. Wenn aber bewegte Bilder auf der Leinwand gezeigt werden, dann kann tatsächlich auch Kino zum "Andachtsraum" werden. So kam man beispielsweise in den Wintermonaten beim Freitagskino der Kurseelsorge oft anregend ins Gespräch über Gott und die Welt.