Neue Wandermöglichkeit kommt
Autor: Johannes Schlereth
Stangenroth, Donnerstag, 12. März 2020
Die Rhön ist eine Wanderregion. Auf Initiative des Rhönklub-Zweigvereins Burkardroth soll nun ein neuer Themen-Rundweg im Markt Burkardroth entstehen.
JOhannes Schlereth Wandern und dabei die Geschichte der Heimat erfahren - nach diesem Motto soll in der Kommune ein neuer Wanderweg entstehen. Die Strecke soll oberhalb des Ortes Stangenroth verlaufen. Durch den neuen Weg soll das bisherige Wanderangebot erweitert werden. Mit dem Weg will der Markt Burkardroth und die Initiatoren an den Kulturwanderweg "WasserWege" im Aschachtal anknüpfen. Einen Namen hat der neue Weg noch nicht. "Im Markt selbst sind zwei Organisationen vorbehaltlich für den Wegebau verantwortlich", sagt Waldemar Bug (ödp), der Bürgermeister der Kommune. Das seien der Naturpark und der Rhönklub. Von dem Verein sei auch die Initiative für den neuen Weg gekommen. Dieser läuft auf befestigten Waldwegen. "Die Strecke ist keine zertifizierte Extratour des Hochrhöners", sagt der Rathauschef.
Familientauglicher Weg
Das hat Vorteile: "Daher gibt es keine Anforderung für einen naturbelassenen Untergrund." Der Weg verläuft komplett auf befestigten Waldwegen. "Damit ist er gut geeignet für Familien", meint Bug. Selbst für den Spaziergang mit Kinderwägen wäre der Weg größtenteils geeignet. "Eine kleine Ausnahme ist ein Bachlauf. Im Sommer führt der aber kein Wasser", sagt Bug, der die Route am vergangenen Wochenende bereits für sich testete. Die momentanen Regenereignisse seien ebenfalls kein Problem. "Ich bin mit normalen Schuhen darüber gegangen", sagt der Burkardrother Rathauschef. Der Einstieg zum Weg ist der"Holzschälplatz" am Langen Berg bei Stangenroth. Von dort führt er in den Quellenbereich der Weißenbrunnwiese, an der Quelle des Einsiedelbrunnens vorbei zur Sasswiese/Vogelbrunnen in Richtung Bauschuttdeponie. Auf halbem Weg dorthin zweigt ein Waldweg an einer Kreuzung ab und führt wieder zurück zum Ausgangspunkt. "Ich hatte am Wochenende mein GPS-Gerät dabei und eine Strecke von knapp sechs Kilometer gemessen", sagt Bug. "Der Rundweg führt zu 100 Prozent durch den Wald." Das sei eine ideale Voraussetzung für eine Wanderung an einem heißen Sommertag. "Landschaftlich ist das alles sehr schön und vor allem ruhig", teilt Bug mit. Der Rundweg ist von den umliegenden Straßen abgewandt, Verkehrslärm komme daher keiner auf.Entlang der Strecke soll auf die regionale Geschichte des Marktes eingegangen werden. Diese ist durchaus vielfältig. Schautafeln bringen den Wanderern verschiedene Themen nahe. "An einer Stelle geht es um die Wasserversorgung, an einer anderen um einen alten Köhler-Meiler. Auf einer anderen Tafel finden sich Informationen zu einem ehemaligen jüdischen Handelsweg und auf einer vierten Tafel geht es um die Klimasituation, Umweltbildung und den Waldumbau", sagt Bug. "Dort werden Dinge thematisiert, die sonst möglicherweise in Vergessenheit geraten könnten." Der Rathauschef findet es wichtig, dass dieses Wissen bewahrt wird. Nach ersten Angeboten belaufen sich die Kosten für Wegweiser, Infotafeln und Hinweise entlang des Weges auf maximal 10 000 Euro. An diesen will sich der Rhönklub mit einem freiwilligen Zuschuss von 2000 Euro beteiligen. Die Gemeinderäte beschlossen in ihrer jüngsten Sitzung, die Kosten bis zu einer Höhe von 8000 Euro zu übernehmen.
Positives Feedback
Von dem geplanten Weg sind die Gemeinderäte begeistert. "Das finde ich gut, da erfährt man ganz neue Sachen", kommentierte Marktgemeinderätin Marion Zehe das Vorhaben in der Sitzung. Möglicherweise lasse sich die wiederbelebte Wirtschaft in Stangenroth als Einkehrmöglichkeit in das Wegekonzept einbinden. Diesbezüglich müsse allerdings zunächst mit dem Wirt gesprochen werden. Bernd Müller sieht in dem Weg eine Chance: "Wir wollen den Tourismus ankurbeln, da ist so etwas nicht schlecht." Die Distanz von allen Ortsteilen nach Stangenroth ist nicht groß, für ihn hat der neue Wanderweg deshalb auch Potenzial in Sachen Naherholung. "Ich finde es klasse, wie auch den Waldfensterer", sagt der Stralsbacher Marktgemeinderat.
Der "Waldfensterer" flankiert den "Hochrhöner" und führt auf etwa zwölf Kilometern von Waldfenster aus in Richtung der Platzer Kuppe und soll im April diesen Jahres eröffnet werden.