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Neue Grundschule wird am Deerljiker Platz gebaut


Autor: Petra Malbrich

Neunkirchen am Brand, Donnerstag, 16. Juli 2020

Der Neubau der Grundschule in Neunkirchen am Brand wird wohl das größte Projekt dieser Legislaturperiode für den Gemeinderat. Denn im Grunde genommen wird nicht nur eine neue Schule, sondern auch eine...


Der Neubau der Grundschule in Neunkirchen am Brand wird wohl das größte Projekt dieser Legislaturperiode für den Gemeinderat. Denn im Grunde genommen wird nicht nur eine neue Schule, sondern auch eine Zweifachturnhalle mit Versammlungsstätte, die kooperative Ganztagesbetreuung, eine Musikschule und eine Hausmeisterwohnung gebaut.

Doch wo, das war die Frage, die den Gemeinderat seit Monaten beschäftigt. Während die meisten Parteien, auch die Eltern und Lehrer den jetzigen Standort am Deerljiker Platz bevorzugen, warb die SPD für den Mittelschulstandort. Eine Machbarkeitsstudie sollte klären, ob der Neubau überhaupt am derzeitigen Standort möglich wäre. Er ist möglich, und die Freien Wähler forderten bereits vor vier Wochen ein zügiges Ja für den Deerljiker Platz, vorrangig, um die Innerortsbelebung zu sichern. Wenngleich beide Standorte geeignet seien, so befürchtet Andreas Pfister (SPD) jedoch: Die Chance einer Belebung des Innerorts werde mit dem Neubau am jetzigen Standort vergeben. "Der Innerort wird durch eine Wohnbebauung mehr belebt als durch eine Schule. Wir müssen Leute mit Kaufkraft hierherbringen. Die Kinder gehen nicht einkaufen", meinte Pfister.

Inner- oder Außenort?

Vor allem aber wollte er zunächst den Begriff Innerort klären. Als die Grundschule in den 50er Jahren gebaut wurde, war dieser Platz Außenort. Die Auslagerung der Haupt-/jetzt Mittelschule vom Deerljiker Platz an den Schellenberger Weg Anfang der 1980er Jahre wurde allseits akzeptiert.

Würde hingegen am Grundstück bei der Mittelschule Wohnbebauung entstehen, falls das überhaupt umsetzbar wäre, würde das gegen den Grundsatz "Innen statt Außen" verstoßen.

Auch die Bauzeit sieht Pfister nicht ganz unproblematisch. "Mit drei bis vier Jahren Bauzeit für Herrichten des Grundstücks, Abbruch, Neubau und Anlegung der Außenflächen muss gerechnet werden. Dann hat eine ganze Grundschulgeneration Baustelle neben dem Unterricht", ärgert sich Pfister, der die Vor- und Nachteile genau aufgelistet hat. Sicher sei der Schulweg zum Deerljiker Platz auch nicht. Auch Bürgermeister Martin Walz (CSU) sieht diese Thematik differenziert und kehrt die Probleme des Standorts Deerljiker Platz nicht unter den Tisch. Die mehrjährige Bauzeit sei eine Herausforderung, Illusionen dürfe man sich dabei nicht hingeben.

Vorteile des Standorts

Aber der Bürgermeister sieht auch die Vorteile des derzeitigen Standorts, weshalb er bei der Abstimmung für den Deerljiker Platz stimmte. Die beiden Gegenstimmen kamen von der SPD. Zur Abstimmung gehörte auch der Beschluss über den Neubau einer Zweifachturnhalle. Bisher hat die Schule eine einfache Turnhalle. Doch da dann auch eine Versammlungsstätte, die von den Vereinen genutzt werden kann, und eine Musikschule integriert sein wird, ist die einfache Turnhalle nicht ausreichend.

Betriebsträger

Die Betriebsträgerschaft für die kooperative Ganztagsbildung wird die Diakonie übernehmen. Die Raumnutzung war Diskussionsthema. Bisher werden die Räume von der Offenen Ganztagsschule (OGTS) genutzt. In der Übergangsphase werden sich die OGTS und die kooperative Ganztagsbildung die Räume teilen. Stufen- und jahrgangsweise wird der Übergang erfolgen, beginnend mit den ersten Klassen. Einen Großteil der Personalkosten wird die Diakonie übernehmen. Der Markt Neunkirchen übernimmt mit acht Stunden pro Woche einer Mitarbeiterin einen kleinen Teil der Personalkosten und stellt 10 000 Euro pro Jahr für die Projektentwicklung zur Verfügung.