Druckartikel: Neue Bleibe für alte Bücher

Neue Bleibe für alte Bücher


Autor: Pauline Lindner

Forchheim, Sonntag, 11. Sept. 2016

Schleppen, schleppen, schleppen hieß es, bis der neue AWO-Bücherbasar eingerichtet war.


Drei Männer stehen vor den Bücherregalen im neuen Domzil des AWO-Bücherbasars und ziehen gelegentlich ein Buch heraus. "Jetzt ist es gemütlicher und übersichtlicher", sagt Frank Gossler. Er ist Stammkunde und hat auch in den alten Räumen nach Büchern, die ihn persönlich ansprechen, Ausschau gehalten. Diesmal ist ein dicker Band zur Archäologie dabei, den er "drüben" noch nicht entdeckt hatte.
"Das war unser Vorteil, dass wir nur über die Straße mussten", sagt Inge Haller, eine der ehrenamtlichen Bücherverwalterinnen, dazu.
"Wir waren wohl die einzigen, die sich über die Sperrung der Bamberger Straße gefreut haben." Denn der Umzug von der einen Straßenseite auf die andere, hieß Bücher schleppen, schleppen, schleppen...und klug auswählen. Denn die neuen Räume sind erheblich kleiner als das bisherige Domizil.
Dafür sind sie mit Regalen bis zur Decke bestückt und die verantwortlichen Frauen haben Bücher und andere Medien sorgfältig nach Themen sortiert darin platziert.
Das geschieht in den Zeiten zwischen den samstäglichen Verkaufsaktionen. Mehrmals unter der Woche trafen sich Inge Haller, Karola Weiß und Katherine Pfister, um den großen Bestand zu überarbeiten. Das wird so bleiben, denn es werden bald auch wieder neue Bücher zum Weiterverkauf abgegeben werden. Die Spender bekommen so Luft in ihrem Bücherschrank - für neue Werke, womöglich direkt aus dem AWO-Basarbestand. Ihnen kommt es gelegen, dass ihre ausgedienten literarischen Lieblinge auf diesem Weg einen neuen Standort, einen weiteren Leser finden können - und dass sie so indirekt auch etwas für den AWO-Familienfonds tun können. So sehen das die Käufer auch. Zum einen können sie für kleines Geld viele Bücher erwerben, zum anderen helfen sie auf diesem Weg bedürftigen Menschen. Wie das Schulmädchen, das eine ganze Kiste mit Büchern herausträgt. Es investierte einen Teil seines Taschengelds in ihre Lieblingslektüren. Diesmal sind es besonders viele gewesen. Denn was noch keinen Platz in den neuen Regalen fand, gab's zum Sonderpreis von wenigen Cent.