Druckartikel: Nervig - aber völlig ungefährlich

Nervig - aber völlig ungefährlich


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 21. Oktober 2019

Derzeit bevölkert die Amerikanische Kiefernwanze auch im Raum Höchstadt wieder Fenster und Wände.
Die Amerikanische Kiefernwanze sorgt derzeit in Höchstadt für Gesprächsstoff. Foto: Adobe Stock


Andreas Dorsch Was sind das nur für Tiere, die derzeit auch in Höchstadt wieder an Hauswänden, Fenstern und in Rollokästen herumkrabbeln - sechs auffällige Beine, lange Fühler und ein etwa zwei Zentimeter langer Körper? "Nervig, aber völlig ungefährlich", sagt Moritz Bergen von dem in Erlangen sitzenden Bereich Forsten des Landwirtschaftsamtes Fürth.

Bei den Insekten mit der auffälligen Zeichnung auf dem Rücken handelt es sich um die Amerikanische Kiefernwanze. Wie der Name schon sagt, stammt das Tier aus dem Westen Nordamerikas. Dort breitete es sich in den 1990er Jahren aus und wurde auch nach Europa eingeschleppt, wo diese Wanzenart erstmals 1999 in Norditalien aufgefallen ist.

Auf Quartiersuche

Inzwischen hat sie ganz Europa überzogen. "Die Tiere sind da und werden auch nicht mehr weggehen", sagt Forstexperte Bergen im Gespräch mit dem FT. Besonders betroffen sind Wohngebiete am Waldrand. Die Wanzen sind derzeit auf der Suche nach einem Quartier für den Winter und machen da auch vor Häusern nicht halt. Normalerweise überwintern sie laut dem Forstexperten in der Rinde von Bäumen oder im Bodenstreu.

Auch wenn die Wanzen im Raum Höchstadt derzeit überall Gesprächsthema sind, rufen bei Moritz Bergen aktuell weniger besorgte Bürger an als im vergangenen Herbst. Damals schon waren die Tiere eine Plage, sie sind aber weder für den Wald noch für den Menschen gefährlich. Als Schädlinge werden sie nicht eingestuft. Wenn man sie bedrängt oder zerquetscht, sondern sie allerdings ein Sekret ab, das für manche Menschen mehr, für andere weniger unangenehm riecht.