Natur sachkundig erhalten und pflegen
Autor: Niklas Schmitt
LKR Lichtenfels, Freitag, 24. Mai 2019
Der Naturreichtum im Landkreis Lichtenfels ist beeindruckend. Aber wie kann er bewahrt werden? Dafür erhielten Kommunen und die Regierung Oberfranken nun einen Managementplan mit Handlungsanweisungen.
Niklas Schmitt Hoch oben auf dem Staffelberg hat man einen wunderschönen Ausblick auf die ihn umgebende Landschaft. Eine Landschaft, die ebenso Einheimische aus ihren Häusern in die Natur lockt, wie sie Touristen anzieht.
Damit sie auch weiterhin faszinieren kann, haben Forstrat Norbert Wimmer und Forstdirektor Klaus Stangl einen Managementplan für die Kommunen Lichtenfels, Bad Staffelstein, Scheßlitz und Markt Ebensfeld, sowie Naturschutzbehörden der Regierung Oberfranken und das Landratsamt Lichtenfels und den Landschaftspflegeverband erstellt. Dieser gibt ganz konkrete Richtlinien zum Schutz der hiesigen Natur vor.
Alptrauf im Landkreis Lichtenfels
14 dicke Ordner hatte Klaus Stangl auf dem Staffelberg mit dabei, die er den Vertretern mitgegeben hat. In diesen Ordnern ist das gesamte Schutzgebietssystem Natura 2000 verzeichnet - 1 853 Hektar umfasst das Flora-Fauna-Habitat "Alptrauf im Landkreis Lichtenfels".
Das Naturschutzsystem Natura 2000 ist ein Projekt der Europäischen Union zum Schutz des Naturerbes, zu dem sich alle Mitgliedsländer verpflichtet haben. Es geht darum, besondere Naturräume durch klare Vorschriften für die zuständigen Behörden zu schützen.
In den Ordnern befinden sich also nicht bloß Karten und Verzeichnisse der Blumenwiesen, Orchideenarten, Höhlen und Buchenwäldern, sondern auch Leitlinien, durch welche Maßnahmen diese Gebiete geschützt werden sollen - es ist ein "Pflege- und Entwicklungsplan".
Die Naturschutzbehörden des Landkreises und der Regierung Oberfrankens sind verpflichtet, diese zu befolgen und für deren Umsetzung zu sorgen. Für die Kommunen ist der Managementplan ein Handlungsvorschlag.
Auf der Insel der Glückseligen
Dabei geht es in der Region darum, den bisherigen Zustand zu erhalten, denn die Natur sei hier in sehr gutem Zustand. Schließlich betont Norbert Wimmer, dass man schon seit über zehn Jahren in der Umsetzung für einen Erhalt der Vielfalt arbeite. "Es ist das Beste, was der Naturschutz in Oberfranken zu bieten hat", sagt Stangl: 50 geschützte Wildbienen, Vogelschutzgebiet, seltene Fledermäuse und Schmetterlinge sowie 150 geschützte Pflanzenarten, darunter sehr seltene. Vieles wurde von Martin Ringer kartiert. Ein Gebiet der Superlative sei es, sagt Stangl: "Hier sind wir auf der Insel der Glückseligen."