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Nahwärme für Trailsdorf ist noch fraglich


Autor: Mathias Erlwein

Hallerndorf, Freitag, 13. April 2018

Der weitere Ausbau der Nahwärmeversorgung in Hallerndorf und die Neuerrichtung eines Nahwärmeprojektes für die Ortschaft Trailsdorf waren Hauptthemen der Jahreshauptversammlung des Vereins "Generation...


Der weitere Ausbau der Nahwärmeversorgung in Hallerndorf und die Neuerrichtung eines Nahwärmeprojektes für die Ortschaft Trailsdorf waren Hauptthemen der Jahreshauptversammlung des Vereins "Generation Erde - Klimaschutz in Hallerndorf".
In der Gastwirtschaft Lieberth hieß Vorsitzender Wolfgang Negele dazu Felix Schuberth von der Naturstrom-AG als Referenten willkommen. Naturstrom hat in Hallerndorf bereits zwei Bauabschnitte abgeschlossen, in denen die Nahwärmeleitungen verlegt worden sind.
Die Wärmeenergie wird in einem Heizkraftwerk außerhalb der Ortschaft am Fuße des Kreuzbergs aus einem Mix aus Hackschnitzeln, Pellets und Solarenergie gewonnen. "Etwa 25 Prozent der benötigten Energie für die Hallerndorfer Nahwärmekunden gewinnen wir aus der Solarthermie-Anlage", erläuterte der Experte. Ob der Bauabschnitt 3 im Osten Hallerndorfs verwirklicht werden kann, ist noch immer ungewiss. Die Trasse würde weiter entlang der Trailsdorfer Straße führen und in die "Thoräcker" münden. Aktuell ist die Erweiterung allerdings noch nicht wirtschaftlich.
"Der Wille seitens Naturstrom ist da, auch wenn die Trasse zunächst leicht defizitär wäre. Es müssen aber noch ein paar Anschlussnehmer hinzukommen, damit der nächste Bauabschnitt realisiert werden kann", sagte Schuberth.
Die Mitglieder von "Generation Erde" boten an, noch einmal Werbung bei möglichen Wärmeabnehmern zu machen. Es wäre schade, wenn es an ein paar Häusern scheitern würde, lautete der Tenor.
Nicht so rosig sieht es bei dem geplanten Nahwärme-Projekt in Trailsdorf aus. Dort soll die Abwärme einer Biogasanlage am Ortsrand in ein Netz eingespeist werden. Doch die Rückmeldungen sind sehr spärlich, teilte die lokale Gemeinderätin Claudia Kraus (WG Trailsdorf) mit. Obwohl die Gemeinde selbst mit dem Feuerwehrhaus und dem sich in Planung befindenden Kindergartenneubau als sicherer Abnehmer feststehen würde, sind die weiteren Interessenten so weit übers Dorf verstreut, dass sich ein Einbau einer Leitung zum jetzigen Stand nicht annähernd rentieren würde. Auch hier soll das Nahwärmenetz noch einmal gezielt beworben und mit potenziellen Kunden gesprochen werden. "Vielleicht bekommen wir ja zumindest eine kleine Lösung hin", übte sich Kraus in Optimismus.
Beim Bericht des Vereinsvorsitzenden über die Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr blickte Negele auf die Veranstaltungen zum zehnten Vereinsjubiläum zurück. Höhepunkt war das gut besuchte Referat des Journalisten und Buchautors Franz Alt, der für eine rasche Umsetzung der Energiewende warb.