Nahverkehrskonzept: Rufbusse sollen die Lücken im Liniennetz schließen
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Stockheim, Dienstag, 04. Februar 2020
In der Stockheimer Gemeinderatssitzung am Montagabend informierten Gabi Riedel und Barbara Maier vom Regionalmanagement des Landkreises über den aktuellen Planungsstand des Nahverkehrskonzepts. "Der L...
In der Stockheimer Gemeinderatssitzung am Montagabend informierten Gabi Riedel und Barbara Maier vom Regionalmanagement des Landkreises über den aktuellen Planungsstand des Nahverkehrskonzepts. "Der Landkreis Kronach macht sich auf, im ÖPNV einen großen Wurf zu machen, also nicht nur da und dort einige Stellschrauben zu drehen, sondern den Verkehr auf ein neues Fundament zu stellen und attraktiver zu machen", erläuterte Bürgermeister Rainer Detsch (FW) zu Beginn der Sitzung.
Gabi Riedel erinnerte daran, dass der Kreistag beschlossen hat, ein neues Nahverkehrskonzept zu erstellen. Klar sei gewesen, dass man sich aufgrund der europaweiten Ausschreibung externe Unterstützung holen musste. Barbara Meier erklärte, dass bei der Überprüfung des alten Verkehrskonzeptes aufgefallen sei, dass es viel Parallelverkehr, bedingt durch den Schulbusverkehr und den ÖPNV, gegeben habe. So entstand die Idee, beide Systeme zusammenzufassen. Dieses neue Konzept habe man auch in einer Bürgermeisterdienstversammlung im Mai 2017 vorgestellt, wo es gut ankam. Aus einem Grundgerüst habe man wirkliche Fahrpläne zusammengestellt und das Ganze sei in die Ausschreibung gekommen, die im April 2019 vorgenommen wurde. Man habe Lose gebildet und für jedes Los mehrere Angebote erhalten.
Nach Sichtung der Angebote gab es im September 2019 den Zuschlag für die günstigsten Anbieter, sprich die Firma Martin, die OVF und die RBA, eine Firma aus Thüringen. Danach ging es in die Feinplanungen, und derzeit sei man dabei, die letzten Stellschrauben zu drehen.
Der Landkreis Kronach sei nun in verschiedene Lose aufgeteilt. Überall, wo es keinen Anschluss an einen Linientakt gebe, habe man die Möglichkeit, sich über einen Rufbus transportieren zu lassen. Wert habe man darauf gelegt, die Bahn verstärkt miteinzubinden.
Eine Mobilitätszentrale
Bei den Rufbussen gebe es eine Nummer, die man wählen könne, um sich beraten zu lassen. Dafür werde auch eine Mobilitätszentrale aufgebaut. Die Rufbusse sind in der Regel circa eine Stunde vor Bedarf zu ordern. Die Preise für die Rufbusse können vom Kreistag mitgestaltet werden.
Eine der "Baustellen" sei die Frage, so Riedel, ob man spezielle günstigere Preise für die Bahntickets erreichen könne. Man sei deswegen gerade in Gesprächen mit der Bahn. Angebunden werden sollen auch die Nachbarlandkreise. Für Hof sei das Rodachtal mit einer Schnellbuslinie verbunden, das Gleiche versuche man auch für Coburg, so Meier. Nach Kulmbach werde man hauptsächlich eine Verbindung über die Bahn anstreben. Mit den Verträgen sei auch die Verpflichtung für die Verkehrsunternehmen verbunden, moderne Busse anzuschaffen.
Das System wird bei veränderten Bedarfen immer wieder nachjustiert, so Riedel. Das System werde es aber nicht leisten können, dass man jede Stunde im Landkreis "kreuz und quer fahren" könne. Am 1. August solle nach derzeitigem Stand das Konzept anlaufen.