Nachts rollt noch mehr Nachschub
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Donnerstag, 02. Mai 2019
Zwei Lkw stündlich dürfen bei Baur zwischen 22 und 6 Uhr anliefern.
Nachtanlieferungen auf einem Firmengelände haben schon so manchen um seinen Schlaf gebracht. Dem Versandhaus Baur, das in Altenkunstadt ein Versandgebäude mit direkt anschließendem Frachtumschlagszentrum betreibt, kann man diesbezüglich nichts vorwerfen. Die großen Lärmschutzwände entlang der Weismainer Straße zeugen von dem Bemühen, den Lärm am Tage und auch in der Nacht auf ein Minimum zu reduzieren. Aufgrund der guten Erfahrungen, die man diesbezüglich mit dem Unternehmen gemacht hatte, gab der Bauausschuss grünes Licht für weitere Nachtanlieferungen.
"Es handelt sich um interne Transporte von der Burgkunstadter Möbelhalle zum Versandgebäude in Altenkunstadt", erklärte Pressesprecher Manfred Gawlas. Ein Gutachten der Bayreuther Ingenieurgesellschaft für Bauphysik, Akustik und Schwingungstechnik war zu dem Ergebnis gekommen, dass alle Grenzwerte eingehalten werden, was Bürgermeister Robert Hümmer erfreut zur Kenntnis nahm.
Leise durch Luftkissen
Aus dem Gutachten, das in der Sitzung vorgestellt wurde, geht hervor, dass zwischen 22 und 6 Uhr pro Stunde jeweils zwei Lkw Waren anliefern. Die Fahrzeuge steuern zunächst die Hauptpforte in Altenkunstadt an, dann fahren sie 100 Meter parallel zur Weismainer Straße. Der Lkw rangiert dann rückwärts ans Tor an und wird automatisch entladen. "Die Wannen, in denen sich die Ware befindet, werden mit Luftkissen zentriert und somit nahezu geräuschlos entladen", erläutern die Sachverständigen.
Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) erinnerte an die Lärmschutzauflagen für die Danziger Straße, zu denen auch ein Grüngürtel entlang der Treppe gehört, die von der Weismainer in die Danziger Straße hochführt. "Teile des grünen Lärmschutzes wurden entfernt", kritisierte Winkler. Er sprach sich deshalb für eine Befristung der Nachtanlieferung aus.
Auch Maximilian Deuber hatte sich zunächst für eine solche Testphase ausgesprochen. Ludwig Schnapp von der Jungen Wähler Union (JWU) wies darauf hin, dass der Bereich, in dem angeliefert werde, sich außerhalb der Einhausung befinde. "Wird dann nachgebessert, sollten Probleme auftreten?", fragt er in die Runde.
"Wir haben immer mit der Firma Baur reden können, wenn es mal nicht funktioniert hat", zerstreute Melitta Braun, die nichts von einer Befristung hielt, etwaige Bedenken. Ihrer Sichtweise schlossen sich bei der anschließenden Abstimmung mit Ausnahme Winklers alle Mitglieder des Bauausschusses an.