Nachbarort gibt Tiefbrunnen auf
Autor: Werner Reißaus
Harsdorf, Mittwoch, 03. Juli 2019
In Sachen Wasserversorgung haben sich für Harsdorf die Rahmenbedingungen geändert. Ramsenthal wird an die Fernwasserversorgung angeschlossen, und die Harsdorfer müssen nun überlegen, ob sie den Brunnen selbst weiterbetreiben.
Die Würfel für die künftige Wasserversorgung der Gemeinde Harsdorf sind wohl endgültig gefallen, denn am Montagabend hat sich der Gemeinderat der Nachbargemeinde Bindlach dafür entschieden, den Ortsteil Ramsenthal an den Bayreuther Ast der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) anzuschließen und damit das Wasserschutzgebiet um den Tiefbrunnen, der auch die Gemeinde Harsdorf versorgt, aufzugeben und zu den Akten zu legen.
Pumpen laufen rund um die Uhr
Diese Nachricht gab Bürgermeister Günther Hübner (CSU) am Beginn der Beratungen zum Konzept zur Ertüchtigung der Wasserversorgungsanlage in der Sitzung am Dienstagabend bekannt. Unabhängig davon steht aber auch fest, wie Hübner berichtete, dass die Wasserförderung von der Quelle ins Versorgungsnetz von Harsdorf an ihrer Grenze angelangt ist, denn gegenwärtig laufen die Pumpen rund um die Uhr.
Alleine zuständig
Fest steht aber, dass die Gemeinde Harsdorf unabhängig von der Wassergewinnung oder der Wasserversorgung über die FWO mit der Ertüchtigung der Wasserversorgungsanlage beginnen kann. Und klar ist auch, dass, wenn die Gemeinde Harsdorf den Tiefbrunnen ohne die Gemeinde Bindlach betreiben wollte, sie dann auch allein für das Wasserschutzgebiet zuständig ist. Die Gemeinde Harsdorf erhält auch keinen vorzeitigen Baubeginn, sondern für die Ertüchtigung der Wasserversorgungsanlage im Gemeindebereich von Harsdorf ist der erforderliche Zuwendungsantrag an das Wasserwirtschaftsamt Hof zu stellen und der Förderbescheid abzuwarten.
Zuleitung erweitern
Will man den Tiefbrunnen weiterhin betreiben, dann müsste neben der Erweiterung des Wasserschutzgebietes auch die Zuleitung von Ramsenthal nach Harsdorf auf DN 200 bis 250 erweitert werden, weil die jetzige Nennweite an ihre Grenzen stößt. Für die abschließende Entscheidung im Gemeinderat soll die Fernwasserversorgung aufgefordert werden, ein konkretes Kostenangebot für einen Anschluss an den Bayreuther Ast vorzulegen. Ob zumindest ein Tiefbrunnen für etwaige Notfälle oder Engpässe in der Versorgung weiterhin erhalten werden kann, soll in Absprache mit der FWO geklärt werden.
Reserven vorhalten
Dafür machten sich vor allem die beiden FW-Ratsmitglieder Hermann Hofmann und Thomas Böhner stark. Bürgermeister Günther Hübner will diesbezüglich auch das Bayerische Umweltministerium einschalten, um einer möglichen Wasserknappheit vorzubeugen und eine Wasserreserve für den Notfall zu behalten.
Im September 2019 will der Gemeinderat jedenfalls für Klarheit über die künftige Wasserlieferung der Gemeinde Harsdorf sorgen.