Nach Neubauten kommen Sanierungen
Autor: Günther Geiling
Ebelsbach, Montag, 20. Januar 2020
Politiker und BLSV-Funktionäre diskutierten in Ebelsbach mit Vereinsvertretern über aktuelle Anliegen und Probleme.
Groß war das Interesse am Werkstattgespräch "Jetzt red' ich - Sportvereine", zu dem der Kreisverband Haßberge im Bayerischen Landessportverband (BLSV) in das Sportheim nach Ebelsbach eingeladen hatte. Die mehr als 50 Vereinsvertreter nutzten die Gelegenheit, ihre Sorgen den Politikern und Verbandsfunktionären zu beschreiben. Die Sport-stättenförderung und Übungsleiterzuschüsse, Steuerangelegenheiten und Versicherungsfragen sowie die Präsentation der Sportangebote der Vereine in Konkurrenz mit der Volkshochschule waren die herausragenden Themen.
Der Landtagsabgeordnete Berthold Rüth, der Vorsitzender des Landessportbeirats ist, erläuterte, dass der Landessportbeirat die Staatsregierung und den Landtag in sportpolitischen Fragen berate. "Ich bin ganz zufrieden mit unserer Arbeit, denn wir haben in den letzten Jahren sehr viel erreicht. Es wurden die Sportmittel erheblich aufgestockt und alle Verbände sind zufrieden. Dabei werden gerade Gemeinden, die finanzschwach sind, besser gefördert."
Im Haushalt 2019 wurden nach seinen Worten die Mittel für die Sportförderung von 90,5 auf rund 97 Millionen Euro erhöht. Der Sport sei auch im Bereich der Integration eine wichtige Aufgabe und dafür gebe es Sondermittel, sagte er.
Ein erster Gesprächsblock waren die Fördermittel für Sportheimbauten, die bisher bei 20 Prozent beginnen und bei denen jetzt die Vereine je nach Finanzkraft der eigenen Gemeinde bis zu 55 Prozent erhalten. Diethard Konrad vom TV Augsfeld meinte, dass sein Verein nur 25 Prozent an Förderung bekomme, "weil unsere Stadt so finanzstark ist. In Zeil würden wir 55 Prozent bekommen, aber unsere Stadt gleicht das ja nicht aus. Deswegen ist die Erhöhung insgesamt wunderbar, aber nicht für uns." Er regte außerdem eine Gemeinschaftsinvestition von LED-Umrüstungen an. Wenn nämlich eine Mindestinvestition von 17 000 Euro erreicht werde, könne man eine Förderung von 30 Prozent erhalten und komme zu einer Energieeinsparung von 50 Prozent.
Vorsitzender Norbert Hartmann vom TSV Kirchaich sah seinen Verein mit einer Förderung von 55 Prozent für den aktuellen Sportheimbau als Nutznießer, aber das Vereinsheim werde nicht insgesamt gefördert, sondern nur sportlich genutzte Räume. "Meine Anregung wäre, auch diese Räume mit in die Förderung aufzunehmen. Wir brauchen diese Räume als Versammlungsraum."
Landtagsabgeordneter Steffen Vogel erklärte hierzu: "Vereine in 18 Gemeinden bekommen jetzt 55 Prozent Förderung. Es geht also keinem schlechter, auch in Haßfurt nicht. Dies ist ein großer Erfolg", auch wenn es grotesk sei, dass die Finanzkraft des Vereins keine Rolle spiele.
Der BLSV-Bezirksvorsitzende Günther Jackl (Haßfurt), wies ergänzend darauf hin, dass die Wartezeiten von früher sechs Jahren auf jetzt neun Monate verkürzt worden seien. "Wir bekommen so viel Förderung wie noch nie. Das ist auch gut so, weil jetzt die Sanierungen beginnen und eine Lawine von Anträgen auf uns zukommt." Zahlreiche Vereine hätten aber auch Probleme, weil die Zwischenfinanzierung für sie nicht gesichert sei, sagte er.