Musikalisches Aushängeschild Bambergs
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Montag, 18. Sept. 2017
Nun ja, die Musiker und Musikerinnen des Spielmannszuges St. Otto sind bei ihren Auftritten nicht nur gut zu hören. Sie stechen auch ins Auge! Ihre Landskne...
Nun ja, die Musiker und Musikerinnen des Spielmannszuges St. Otto sind bei ihren Auftritten nicht nur gut zu hören. Sie stechen auch ins Auge! Ihre Landsknechtsuniformen und federgeschmückten Hüte wirken zwar wie aus der Zeit gefallen. Doch das Outfit gehört dazu wie der unverwechselbare Sound der Trompeten, Flöten, Fanfaren, Paradetrommeln. Ganz "Bamberger Stadtpfeifer" eben. Diesen Ehrentitel hatte der frühere Oberbürgermeister Paul Röhner dem Spielmannszug St. Otto im Jahr 1990 verliehen.
Ausgiebige Kostproben ihres Könnens am speziellen Instrumentarium gaben über 40 Aktive nun am vergangenen Wochenende. Mit einem Kommersabend, Festgottesdienst und Festzug feierten sie und viele Gäste den 50. Geburtstag der Stadtpfeifer. Schirmherr Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) war dabei, würdigte den Spielmannszug als ein "musikalisches Aushängeschild unserer Stadt und ein bedeutender kultureller Botschafter Bambergs".
Erster Vorsitzender Norbert Tscherner hörte das natürlich gern. Wie überhaupt die Feiern "die beste Werbung für den Spielmannszug" seien und junge
Nachwuchsmusiker ansprechen könnten. Schließlich bietet der Jugendspielmannszug St. Otto schon seit mehreren Jahren auch eine Ausbildung in der musikalischen Früherziehung für Kinder ab vier Jahren an.
Jungspunde waren es auch, die 1967 den Spielmannszug St. Otto aus der Taufe hoben: Edgar Eisenbrand, Rudi Eisenbrand, Josef Lang, Herbert Dumproff und Jakob Betz, allesamt gestandene Ministranten in der St.-Otto-Kirche. Ersten Fanfaren vom Kirchturm zur Christmette folgten Standkonzerte und unzählige Auftritte in Stadt und Region Bamberg.
Und nicht nur dort: Der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß bekam 1985 vom Spielmannszug ein Geburtstagsständchen in München. In Bambergs Partnerstädten Bedford und Esztergom traten die Spielleute auf, bei Empfängen und Feierlichkeiten in nah und fern wurden und werden sie nachgefragt.
Wertungsspiele und Teilnahmen an Kreismusikfesten gehören ebenfalls zum Einsatz des Spielmannszuges, der bereits 1971 dem Nordbayerischen Musikbund beitrat. Angelika Becher, Kreisvorsitzende des Musikbundes, räumte ein, dass es Spielmannszüge in der heutigen Zeit nicht leicht hätten gegenüber der Konkurrenz im Laienmusizieren. Und so sei es "dem Verein sehr hoch anzurechnen, sich immer wieder der Herausforderung zu stellen und auch regelmäßig Nachwuchsarbeit zu betreiben", schrieb Becher in ihrem Grußwort für die Festschrift zum 50. Jubiläum.
So war es auch der Nordbayerische Musikbund, der am Kommersabend Ehrungen für verdiente Mitglieder des Spielmannszuges St. Otto vornahm. Ehrenmitglied Sebastian Senger erhielt für 30 Jahre einsatzfreudige Vorstandsarbeit das Ehrenzeichen in Gold. Organisatorische Leiterin Katja Schumm und
Jugendleiterin Barbara Kaiser erhielten für 20 aktive Jahre ebenfalls eine Auszeichnung. Für treue Dienste im Verein Spielmannszug St. Otto wurde Elaine Lopez-Hirt zum Ehrenmitglied ernannt.
Marion-Krüger-Hundrup