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Musikalische Reise um den Erdball wurde mit tosendem Applaus belohnt


Autor: Klaus-Peter Wulf

Untersteinach, Mittwoch, 30. Dezember 2015

Voll besetzt war der Probensaal des Musikheimes "Alte Post" der Blasmusik Untersteinach. Die über 100 Gäste erlebten ein hochkarätiges Konzert. Den Auftakt machte die Flötengruppe ...
Die Untersteinacher Bläserklasse unter der Leitung von Andreas Zeitler. Foto: Klaus-Peter Wulf


Voll besetzt war der Probensaal des Musikheimes "Alte Post" der Blasmusik Untersteinach. Die über 100 Gäste erlebten ein hochkarätiges Konzert. Den Auftakt machte die Flötengruppe von Carola Schmidt, die noch einmal ins zurückliegende Weihnachtsfest entführte. Der weitere hoffnungsvolle Nachwuchs präsentierte sich dem Publikum mit der Bläserklasse unter der Leitung von Andreas Zeitler.
Das Jugendorchester stieg unter der Leitung von Lothar Huber mit "We are the world" ein, ein Lied von den USA für Afrika aus dem Jahr 1985, das von Michael Jackson und Lionel Richie geschrieben wurde. "Die Single zählt mit 20 Millionen zu den Meistverkauften aller Zeiten. Der Erlös ging an die Opfer der damaligen Hungersnot in Äthiopien", verdeutlichte der "Frankensima" Philipp Simon Goletz, der gekonnt durchs Programm führte. Eine klingende Reise durch vier Länder in Europas Norden führte dann nach Skandinavien. Die Zuhörer fühlten sich zu den Rentieren und nomadisierenden Lappen versetzt.
Im zweiten Teil fanden sich alle auf einem bäuerliches Volksfest in Schweden und inmitten schwermütiger Tanzweisen wieder. Weiter ging's nach Norwegen. Düstere Akkorde in den Blechinstrumenten, expressive Soli der Holzbläser, ein wunderbares Cantabile und ein kontemplatives Pensioroso brachten Fülle und Weite zum Ausdruck. Im vierten Teil verließ das Orchester die tiefen Wälder und mischte sich in ein überschäumendes Fest junger sorgloser Menschen in Dänemark.
Der Komponist Friedrich Smetana verwandelte im nächsten Stück "Die Moldau" den Flusslauf in Töne. Zusätzlich brachte er Märchen und Geschichten aus seiner böhmischen Heimat zum Klingen. Einige Zuhörer schlossen die Augen und fühlten sich vor langer, langer Zeit wieder, als Märchen noch wirklich und die Wirklichkeit noch märchenhaft war.
Alfred Bösendorfers "Kleine ungarische Rhapsodie" versetzte in die Puszta. Lied und Leid aus dem Leben der Zigeuner klang an, die Geigen einer Dorfkapelle schluchzten eine traurige Weise und aus einer Gaststätte erklang ein feuriger Czardas.
Mit "My heart will go on" (Mein Herz wird weiterschlagen) - der Filmsong aus dem Welterfolg "Titanic" klang der erste Teil Konzertteil aus. Alle stiegen in das musikalische Traumschiff und ließen ihr Herz für das Jugendblasorchester Untersteinach schlagen.
Im zweiten Konzertteil übernahm Adrian Körber den Taktstock des Jugendblasorchesters und ging mit "Pearl Harbour" gleich in die Vollen. Alle fanden sich in der Zeit des Angriffs der Japaner und des US-amerikanischen Doolittle im Zweiten Weltkrieg wieder. Wie ein roter Faden zog sich das Liebesdrama durch die Musik. Trotz alle Melodramatik und manchem Pathos war die Melodie überraschend melodiös und ruhig gehalten. Rundum eine klangschöne wie unterhaltsame Filmmusik.
Zum Innehalten und Nachdenken regte das Stück "A Song for Japan" an, das die Geschichte des Tohoku-Erdbebens aus dem Jahr 2011 zum Inhalt hat. Nach diesem schwersten Naturereignis in der Geschichte Japans überflutete am 11. März 2011 ein Tsunami weite Teile der Nordostküste des Inselstaates mit zigtausenden Toten.
Mit der afrikanischen Rhapsodie "Serengeti" - benannt nach dem berühmten Nationalpark! - erklang dann ein farbenreiches Konzertwerk, das auf traditionellen Volksliedern aus Zentralafrika beruht. Hierin wurde die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt der Savanne musikalisch dargestellt.
Mit einem Weihnachtslieder-Potpurri beendete das Jugendensemble seine Reise um die Welt. Tosender Applaus war zum Abschluss für alle Akteure reichlicher Lohn, der alle Müh und Probenarbeit lohnte.