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Musikalische "Arche Noah"


Autor: Stefanie Karl

Bad Rodach, Freitag, 06. Februar 2015

Auszeichnung  Warum die Kindertagesstätte in Bad Rodach mit dem Gütesiegel "Felix" des Deutschen Chorverbandes bedacht wird.
_Lilith Koropecki (6), Frida Schenkel (6) und Ronja Bernhardt (5) trommeln in der Kindertagesstätte "Arche Noah" zu ihrem hebräischen Lieblingslied Hava Nagila. Foto: Steffi Karl


von unserer Mitarbeiterin Steffi Karl

Bad Rodach — Selbst wenn die Besucher der evangelischen Kindertagesstätte "Arche Noah" in Bad Rodach die kleine quadratische "Felix"-Plakette im Eingangsbereich leicht übersehen mögen, eines ist jedoch ganz sicher nicht zu überhören: Hier wird gesungen, oft und gern. "Das Singen gehört einfach immer mit dazu", erklärt die sechsjährige Frida Schenkel und klingt dabei fast so, als könne sie gar nicht glauben, dass das andernorts vielleicht nicht so selbstverständlich ist.
Bereits zum dritten Mal ist der Kindergarten in diesem Jahr mit dem "Felix" ausgezeichnet worden, einem Gütesiegel des Deutschen Chorverbandes. Kriterien für die Verleihung dieser Auszeichnung sind unter anderem das tägliche Singen - auch von Liedern anderer Kulturkreise - angepaßt an die hohe Lage der kindlichen Stimme.
"Die Kinder tun sich mit keinem Lied schwer, egal ob afrikanisch oder italienisch", so die Musikbeauftragte des Kindergartens, Gabi Etterichretz. "Wir singen täglich im Morgenkreis, die Lieder werden aber auch in den Gruppenalltag eingebaut. Aktuell haben wir hier zwei syrische Kinder - die Lieder helfen zu vermitteln, wenn wir mit der Sprache nicht weiter kommen", erklärt sie.
Musikalische Früherziehung mit Klangspielen am Dienstag, "Steinchentreff" mit Vorbereitung auf den Gottesdienst und einer religiösen Komponente am Donnerstag und am Freitag zum Wochenabschluß das große Singtreffen auf der breiten Treppe im Foyer: "Das ist ein Traum, wenn man das sieht", sagt Etterichretz. "Auch die Windelhüpfer aus der Krippe machen schon mit, freitags sitzen sie auf der untersten Stufe der Treppe, die Beine berühren kaum den Boden, aber sie stampfen mit", fügt sie schmunzelnd hinzu und ist sichtlich mit Begeisterung bei der Sache.
Von den Kindern liebevoll "Frau Musik" genannt, hat sie auch schon den evangelischen Pfarrer der Stadt, Christian Rosenzweig, als Kindergartenkind (im Kindergarten Augustenstift in Coburg) frühzeitig an die Musik herangeführt. "Die Musik ist ein wichtiger Baustein in der Arbeit mit den Kindern, das zeigt ja auch das Projekt Felix", sagt der Geistliche heute.