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Museumskonzept: Die volle Auswirkungen werden erst 2021 spürbar sein


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Dienstag, 28. April 2020

Corona macht's möglich: Erstmals fand eine Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Deutsches Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt im Sitzungssaal des Landratsamts Kulmbach statt. Im Mittelpunkt ...
Rainer Riedel bediente "seinen" Ruge-Kran zum Bekohlen der Dampflokomotiven nicht selten selbst. Foto: Arcihiv/Werner Reißaus


Corona macht's möglich: Erstmals fand eine Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Deutsches Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt im Sitzungssaal des Landratsamts Kulmbach statt. Im Mittelpunkt stand die - einstimmige - Verabschiedung des Haushalts 2020.

DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler machte deutlich, dass die Haushalt 2020 bis 2022 von der Umsetzung des Museumsentwicklungskonzepts geprägt sei (wir berichteten mehrfach). Die Deckungsquote liege bei fast 40 Prozent, also weit über vergleichbaren Einrichtungen.

Der Verwaltungshaushalt schließt mit 1,013 Millionen Euro ab, das Umlagevolumen liegt unverändert bei 622 200 Euro. Der Bezirk Oberfranken und der Landkreis Kulmbach tragen jeweils 279 990 Euro bei, die Gemeinde Neuenmarkt 62 220 Euro.

Der Vermögenshaushalt 2 hat einen Umfang von 2,53 Millionen Euro. "Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die anfallenden Betriebs- und Unterhaltungskosten auf niedrigem Niveau zu kalkulieren, um die finanzielle Belastung der Mitglieder des Zweckverbandes möglichst gering zu halten."

Die Eintrittsentgelte habe man wiederum mit 120 000 Euro angesetzt, so der Geschäftsführer. Es bleibe aber abzuwarten, wie sich Corona-Pandemie auf diese Einnahmequelle auswirken werde. Derzeit erwirtschafte das Museum keine Einnahmen. "Der beständig wachsende Trend, das Museum auch für Veranstaltungen, Tagungen, Präsentationen und Ähnlichem zu nutzen, hielt auch 2019 trotz der Beeinträchtigungen durch die laufenden Bauarbeiten an", sagte Köhler.

Attraktivität steigt

Mit Abschluss der Baumaßnahmen am neuen Eingangsgebäude und der Freigabe der Sonderausstellung "Modellbahn Schiefe Ebene" sei im Laufe des Jahres mit geringeren Beeinträchtigungen und einer steigenden Attraktivität des DDM zu rechnen. Die vollen Auswirkungen des Museumsentwicklungskonzepts würden aber erst in der Saison 2021 spürbar sein.

Die Miet- und Pachteinnahmen aus der Bewirtschaftung der von der DB erworbenen Immobilien und der dazugehörigen Infrastruktur sind mit 202 500 Euro veranschlagt, das sind 48 500 Euro mehr als im Vorjahr. Der Grund ist laut Köhler, dass die Nachfrage nach Asylbewerberunterkünften nicht in dem erwarteten Umfang zurückgegangen sei.

Den größten Posten im Verwaltungshaushalt stellen mit 396 000 Euro die Personalkosten dar. Köhler und Bezirkstagspräsident Henry Schramm meinten, dass der Museumsbetrieb nur durch das Engagement der hauptamtlich Beschäftigten und Dank der Unterstützung des Vereins der Freunde des DDM und weiterer ehrenamtlich Tätiger möglich ist.

Auf hohem Niveau bewegen sich die Ausgaben für die betriebstechnischen Anlagen mit 74 400 Euro. Hier seien auch die Kosten für einen Eisenbahnbetriebsleiter begründet. Wie Rüdiger Köhler dazu berichtete, erfolgte hier aber eine Qualifizierung eigener Mitarbeiter, um die Inanspruchnahme des externen Betriebsleiters zu reduzieren.

Im Vermögenshaushalt werden Investitionszuschüsse von 2,365 Millionen Euro erwartet. Die Investitionsumlage wurde mit 100 000 Euro eingeplant. Der Schuldenstand wird zum Jahresende 2020 bei rund 1,267 Euro liegen, die Rücklage bei rund 20 000 Euro.

Erinnerung an Rainer Riedel

Zu Beginn der Sitzung hatten die Mitglieder Rainer Riedels gedacht. Das langjährige Mitglied des Vereins der Freunde des DDM war unlängst nach kurzer schwerer Krankheit verstorben (wir berichteten). Henry Schramm erinnerte an das größte Projekt des Verstorbenen: die Reaktivierung des Kohlenhofs samt Kränen. Er kündigte an, als Zeichen des Dankes einen Gedenkbaum zu pflanzen. Landrat Klaus Peter Söllner (FW) sprach von einem "unwahrscheinlich aktiven Mann", ohne den der Kohlenhof nicht zu Stande gekommen wäre. Rei.