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Mühlhausen zehrt Rücklagen auf, kommt aber ohne neue Kredite aus


Autor: Evi Seeger

Mühlhausen, Sonntag, 28. Mai 2017

Die Marktgemeinde Mühlhausen wird in diesem wie auch in den nächsten Jahren wahrscheinlich keinen neuen Kredit aufnehmen müssen. Für dieses Ergebnis mussten...


Die Marktgemeinde Mühlhausen wird in diesem wie auch in den nächsten Jahren wahrscheinlich keinen neuen Kredit aufnehmen müssen. Für dieses Ergebnis mussten Bürgermeister Klaus Faatz (CSU) und Kämmerer Tobias Weiß allerdings "einige Tage lang Zahlen jonglieren", wie sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich machten. Galt es doch, alle vom Gemeinderat beschlossenen Maßnahmen unterzubringen.
Nun "steht" der Haushalt, wie Faatz versicherte. Allerdings würden die Zahlen derzeit noch auf Schätzungen beruhen. Eines machte der Bürgermeister jedoch deutlich: "Wir wollten bewusst nichts schönrechnen oder uns in die eigene Tasche lügen." Das Ratsgremium nahm den von Weiß vorgelegten Entwurf ohne große Diskussion einstimmig an.


Erst Kanal, dann Dorferneuerung

Im Verwaltungshaushalt wurde die Einstellung eines weiteren Bauhofmitarbeiters ab Juli vorgesehen. Für Straßenunterhalt, darunter die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße nach Decheldorf, ist ein Haushaltsposten von 115 000 Euro vorgesehen. Auf dieses und das nächste Jahr verteilen sich die Kosten für ein Gewässerentwicklungskonzept. An Gewerbesteuer sollen in diesem Jahr 315 000 Euro eingehen, als Einkommensteuerbeteiligung 851 000 Euro und bei der Schlüsselzuweisung rechnet die Gemeinde mit 435 900 Euro. Dagegen steht die Kreisumlage, für die Mühlhausen 712 700 Euro berappen muss. An die Verwaltungsgemeinschaft gehen pro Kopf 180 Euro, macht bei 1697 Einwohnern 305 000 Euro.
Der Vermögenshaushalt 2017 und auch der Folgejahre wird in der Hauptsache durch die Abwasser- und Dorferneuerungsmaßnahmen geprägt. Der Bau von Regenrückhaltebecken in Schirnsdorf, im Mühlweiher und am Obstgarten kommt bereits in diesem Jahr mit 205 000 Euro zum Tragen.


Schulden werden abgebaut

Vor den Dorferneuerungen müssten die Kanäle saniert werden, betonte Faatz. Alle Kanalbaumaßnahmen sind erst für 2018 vorgesehen. Die Sanierung der Brücken soll erst 2019 und 2020 berücksichtigt werden. So lange wird auch der Hochwasserschutz warten müssen. Hingegen stehen für Grunderwerb, beispielsweise für künftiges Bauland, im diesjährigen Haushalt knapp 600 000 Euro zur Verfügung. Für den Ausbau des Breitbandnetzes muss die Gemeinde 68 000 Euro aus dem eigenen Säckel zahlen.
769 000 Euro in diesem und 331 000 Euro im nächsten Jahr muss der Kämmerer zur Finanzierung der Investitionen aus den Rücklagen nehmen. Von Vorteil ist dabei, dass im vergangenen Jahr nichts entnommen werden musste, da sich einige Maßnahmen zeitlich verzögerten. Ende 2018 ist die Schatulle der Gemeinde dann so gut wie leer. Aber schon 2019 können nach der Planung wieder neue Rücklagen aufgebaut werden. Die Schulden der Gemeinde sollen zum Jahresende 2017 nur noch 1130 Euro pro Einwohner betragen und bis 2020 auf 785 pro Kopf zurückgefahren werden. Damit sei man bereits nahe am Landesdurchschnitt.