"Mobilitätskonzept ist eine Verbesserung der Daseinsvorsorge"
Autor: Veronika Schadeck
Steinbach am Wald, Mittwoch, 02. März 2016
Veronika Schadeck Der Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung lag bei der Vorstellung des Mobilitätskonzeptes des Landkreises Kronach. Hier ging Michaela Morhar...
Veronika Schadeck
Der Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung lag bei der Vorstellung des Mobilitätskonzeptes des Landkreises Kronach. Hier ging Michaela Morhard vom Landratsamt im Wesentlichen auf die Gemeinde Steinbach am Wald ein. Sie stellte klar, dass es sich "beim Mobilitätskonzept nicht um die Schülerbeförderung, sondern um eine Verbesserung der Daseinsvorsorge handelt". Damit beantwortete sie die Frage von Thomas Löffler/Windheim (CSU). Dieser fragte, ob denn durch das Mobilitätskonzept die Schüler, vor allem in den Steinbacher Ortsteilen, nachmittags eher nach Hause kommen könnten.
Morhard sprach davon, dass die Schüler nach der neunten Stunde mit dem Zug zu den Hauptorten gelangen.
Sie räumte ein, dass es schon Sinn machen würde, wenn die Jugendlichen anschließend den Bedarfsverkehr in Anspruch nehmen könnten.
Was bedeutet nun das Mobilitätskonzept für die Gemeinde Steinbach? Diesbezüglich sprach Morhard von insgesamt zwölf Sektoren im Landkreis, zwei davon betreffen Steinbach. Dabei handelt es sich um einen um die Strecke Teuschnitz, Steinbach, Tettau und zum anderen um Tschirn, Ludwigsstadt, Steinbach. Sie wies darauf hin, dass in der Gemeinde mehrere Bedarfshaltestellen, wie beispielsweise am Freizeitsee Windheim, am Supermarkt für Generationen in Steinbach angebracht werden.
Morhard erläuterte auch das Konzept. Wenn nun jemand beispielsweise von Windheim nach Steinbach zum Arzt müsse, könne er über das Internet beziehungsweise telefonisch über die Fahrauskunftszentrale Nürnberg den Bedarf anmelden.
Von dort aus wird mitgeteilt, wann das Taxi beziehungsweise der Kleinbus an welcher Bedarfshaltestelle hält. Bereits ab einer Person kommen diese Fahrzeuge zum Einsatz. Die Fahrtkosten sollen moderat gehalten werden. Die Verantwortlichen gehen von einem jährlichen Defizit in Höhe von 350 000 Euro aus. 70 Prozent dieser Minuskosten werden mithilfe eines Bundesprogramms gefördert, für den Rest kommt der Landkreis auf.
Die Frage von Stefanie Neubauer (CSU), ob es denn möglich sei, beispielsweise von Tettau direkt nach Kronach zu kommen, verneinte Morhard. Das Mobilitätskonzept ist am regulären Bus- und Bahnverkehr orientiert. Das bedeute, von Tettau aus wird beispielsweise die nächste Bahnstation angesteuert.
Insgesamt gibt es im Sektor 1 64, im Sektor 2 65 Fahrten. Auch an den Sonn- und Feiertagen könne Bedarf angemeldet werden. Insgesamt sollen im Sektor 1 50 Haltestellen eingerichtet werden.
Morhard war zuversichtlich, dass für die Realisierung des Mobilitätskonzepts auch genügend Personal gefunden werde. "Man ist guter Dinge!"
Josef Herrmann (FW) bat die Gemeinde und auch das Landratsamt, verstärkt für den Linien- und Bedarfsverkehr zu werben, damit die Bevölkerung um die Mobilitätsangebote weiß.
Schwieriger Bolzplatz
"Das Mobilitätskonzept ist eine enorme Verbesserung für die Gemeinde", so Bürgermeister Klaus Löffler (CSU). In diesem Zusammenhang sprach er von den Querverbindungen von Teuschnitz nach Tettau und von der Erreichbarkeit der einzelnen Gemeindeortsteile. Das Mobilitätskonzept soll voraussichtlich zum September 2016 zum Tragen kommen. Christian Schulz (CSU) sprach davon, dass die Steinbacher auch die Einrichtung eines Bürgerbusses in Ergänzung des Mobilitätskonzeptes in Erwägung ziehen.
Unter Punkt "Sonstiges" sprach er sich für die Erstellung eines Wohnraumkonzeptes aus. Zum einen bestünde in der Gemeinde eine Nachfrage nach Wohnungen, zum anderen müsse auch darauf geachtet werden, dass "durch die Leerstände nicht die Ortsbilder in eine Schieflage" geraten. Steffi Neubauer (CSU) fragte nach, ob es denn bei der Gestaltung der Außenanlage des Freizeit- und Tourismuszentrums möglich sei, einen Bolzplatz mit zu integrieren. Das hielt Bürgermeister Löffler für schwierig. Er verwies auf ein ganzheitliches Nutzungskonzept, dass bei diesem Projekt zum Tragen kommen soll.Abschließend wurde der "prima Klima"-Gutschein vorgestellt. Diesen können die Bürger künftig in der Gemeinde erwerben. Der Gutschein kann in den Geschäften, Handwerksbetrieben und auch in der Gastronomie der Großgemeinde eingelöst werden. Mit dem Gutschein, so Löffler, soll die Wertschätzung gegenüber den Geschäften dokumentiert und die Kaufkraft in der Gemeinde erhalten bleiben.