Mitmach-Musik statt Mathe
Autor: Dieter Hübner
Trebgast, Dienstag, 27. November 2018
Im Auftrag des Bezirks Oberfranken besucht "Rekkenze Brass" Schulen, um Kinder für die Musik zu begeistern. Gestern waren die Musiker in Trebgast zu Gast.
Die erste Unterrichtsstunde begann für alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Trebgast gestern etwas anders als sonst. Musik war Trumpf. Schulleiterin Sabine Hofmann versprach dem gespannt wartenden "Publikum" ein außergewöhnliches Erlebnis. Genauso gespannt war Bezirkstagsvizepräsidentin Dagmar Keis-Lechner, die auf die lange Tradition solcher Veranstaltungen hinwies, mit denen möglichst viele Menschen für die Musik begeistert werden sollen.
In diesem Fall mit dem "3Klang"-Konzert von "Rekkenze Brass", einer Gruppierung, die 1978 aus ehemaligen Mitgliedern der Hofer Sinfoniker entstanden ist. "Musik ist eine universelle Sprache, die man auf der ganzen Welt versteht, ohne ein einziges Wort zu sagen." Damit definierte Rainer Streit, was er und seine Band - mehr oder weniger lang - professionell und sehr erfolgreich praktizieren. "Wir wollen die Schülerinnen und Schüler für die Musik begeistern, sie dazu motivieren, selbst einmal ein Instrument in die Hand zu nehmen und es auszuprobieren", erklärt Rainer Streit den Sinn hinter dem Auftritt, den er mit dem bekannten Blechbläserquintett an diesem Morgen in der Trebgaster Grundschule absolvierte.
Das Quintett zog die Kinder gleich in seinen Bann. Die Schüler staunten nicht schlecht, als jeder Musiker sein Instrument und die Besonderheiten daran vorstellte. Besonders beeindruckt waren sie davon, welchen furchteinflößenden Krach das "Küken" der Gruppe, Elisabeth Nußrainer, mit ihrer Posaune erzeugen kann. Nur noch getoppt vom Monsterklang der Tuba. Begeistert waren die Erst- bis Viertklässler, als Rainer Streit mit einer - grünen - Trompete die Froschpolka spielte.
Wie viele verschiedene Stimmungen die Musiker aus Posaune, Trompete, Tuba und Waldhorn herauszaubern können, wurde gleich beim "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Johannes Brahms deutlich. Man fühlte sich wie bei einem fröhlichen Sommerfest, als die Schüler ihre kunterbunten Tücher in der Luft hin und her schwenkten, mal langsam, dann schneller, je nach Tempo und Lautstärke, immer im Rhythmus der Musik.
Bei einem folgenden Potpourri mit Jugendliedern war Konzentration gefragt: Aufgabe war es, möglichst viele Melodien zu erkennen. Bei "Pippi Langstrumpf" und "Ein Männlein steht im Walde" war das relativ einfach. Beim "Rosaroten Panther" und dem "Fluch der Karibik" war das schon kniffliger.
Acht Tapfere durften danach auf kleinen Trompeten versuchen, wie man einen Ton erzeugt. Mit Hilfe eines improvisierten "Duwiduwidu" klappte das nach einigen Minuten als Begleitung zum C-Jam-Blues von Duke Ellington bereits ganz gut.