Mitwitz — "Viva Sevilla" unter diesem feurigen Motto steht dieser Konzertabend. Roger Tristao Adao hat Gitarrenmusik aus Spanien mitgebracht. Genau so stellt man sich als Deutscher...
Mitwitz — "Viva Sevilla" unter diesem feurigen Motto steht dieser Konzertabend. Roger Tristao Adao hat Gitarrenmusik aus Spanien mitgebracht.
Genau so stellt man sich als Deutscher Spanien vor, beziehungsweise die spanische Musik: feuerig und heiß. Das erste Stück, das den herrlichen Musikabend einläutete, waren "Sevillanas", traditionelle Tänze aus Sevilla und genauso typisch sollte es weiter gehen: "Rumores de la Caleta" - Rauschen der Buch. Und eben genau dieses Rauschen sollt in diesem Stück lautmalerisch imitiert werden.
"In Cadiz, einer Stadt in Südspanien tanzt man Alegria", erzählt Roger Tristao Adao. Das sind fröhliche Tänze in A-Dur, von Isaac Albéniz (ca. 1860-1909). "Wenn ich ein Konzert spiele, dann schalte ich ganz ab, konzentriere mich auf die Musik habe Bilder im Kopf, persönliche Erinnerungen, Musik ist nur ein Transportmittel von Emotionen", beschreibt es der Gitarrist.
Eine besonderes Stück dürfte den Zuhörern aufgefallen sein, nicht zuletzt durch die interessante Interpretation des Künstlers selbst. "Torre Bermeja, der rote Turm, bei diesem Stück kommt es mir immer vor, als wenn der Turm selbst erzählt was er über die Jahre erlebt hat", so der Gitarrist. Im Stück wechseln sich Dur- und Mollpassagen ab. "Dieser Wechsel ist vielleicht gleichzusetzten damit wie sich die Zeiten verändern", spekuliert er.
Roger Tristao Adao studierte in Berlin und Düsseldorf klassische Gitarre und lebt seit seinem Abschluss als freischaffender Gitarrist. Nach einigen Jahren an der Leipziger Musikhochschule, widmete er sich wieder verstärkt dem Konzertieren. Seine Konzertreisen führten ihn nach Indien, Chile, Peru, Bolivien und Brasilien. Schon in jungen Jahren verliebte er sich in die spanische Gitarre. Der Gitarrist lebt derzeit im Künstlerdorf Friedrichsrode in Nordwestthüringen, wo jedes Jahr im August ein von ihm organisiertes Gitarrenfestival stattfindet.
Danke des Hochs der vergangenen Tage wurden die Gäste zum Schwitzen gebracht und so fühlten man an sich im Weißen Saal physisch etwas wie in Spanien, sodass sich die Besucher Luft zufächerten. Das nahm der Künstler als Steilvorlage: "Hier ist es bestimmt nur so heiß, wegen der spanischen Musik."
Der Gitarrist sagte eingangs, sein Ziel sei es, Emotionen bei einem Konzert zu erzeugen. Blickt man in die entspannten und zufriedenen Gesichter der Zuhörer, kann man sagen: Es ist ihm gelungen.
ck