Mit Solarstrom gegen die Armut
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Kronach, Montag, 27. April 2020
Dass Solarstrom nicht "nur" klimafreundlich ist, sondern auch eine große Unterstützung für hilfsbedürftige Menschen darstellen kann, zeigt die seit zehn Jahren bestehende Photovoltaik-Anlage in der Kr...
Dass Solarstrom nicht "nur" klimafreundlich ist, sondern auch eine große Unterstützung für hilfsbedürftige Menschen darstellen kann, zeigt die seit zehn Jahren bestehende Photovoltaik-Anlage in der Kronacher Nikolaussiedlung.
Seit 2004 befassten sich die Mitglieder des Sachausschusses "Frieden-Gerechtigkeit-Bewahrung der Schöpfung" der Pfarrei St. Johannes mit der Möglichkeit, eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung auf einem kircheneigenen Gebäude zu errichten. Grundgedanke des Projektes war es, damit seitens der Kirche ein Zeichen für Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung zu setzen; kann doch die unerschöpfliche Kraft der Sonne fossile Energiequellen ersetzen und den Ausstoß des Treibhausgases CO2 enorm reduzieren.
Im April 2010 konnte dieses zukunftsweisende Projekt auf dem Dach des Mehrfamilienwohnhaues mit Gemeindezentrum in der Nikolaussiedlung verwirklicht werden. Die PV-Anlage mit einer Leistung von 20,4 kW (Peak) hat bis heute 203 390 kWh erzeugt. So konnten 107,8 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. "Durch die ideale Dachneigung nach Süden und den vielen Sonnentagen konnte ein ansehnlicher Ertrag erwirtschaftet werden", freuen sich die Sachausschuss-Mitglieder Georg Beetz, Hermann Zeuß und Fred Zwosta.
Erfreulicherweise erhielt der Sachausschuss die Zusage der Kirchenverwaltung, einen Teil der jährlichen Einspeise-Vergütung für Entwicklungsprojekte verwenden zu dürfen. Um einen verantwortlichen Umgang mit den Geldern zu sichern, sollten vorrangig solche Maßnahmen gefördert werden, bei denen persönliche Kontakte mit den jeweiligen Partnern vor Ort bestehen. So wurde beispielsweise ein Schulprojekt einer Pfarrei in Chile unterstützt, zu der Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber - nach seinem dortigen Aufenthalt im Rahmen seiner Priesterausbildung - auch weiterhin Verbindung hält. Nach dem schweren Erdbeben in Haiti erhielt Schwester Maria Pfadenhauer - eine gebürtige Friedersdorferin - 3500 Euro für den Bau von kleinen, festen Häusern.
Schwerpunkt im Senegal
Schwerpunkt ist die Hilfe für die Partnerdiözese Thies in Senegal, zu der durch die Urlaubsvertretung von Abbé Pierre eine besondere Verbindung besteht; so durch Brunnenbau in Palo, Kleinkredite für Näherinnen sowie Schulprojekte und Kindergartenanbau. Durch die Mithilfe von Pater Roberto vom Referat Weltkirche ist ein ganz besonderes Projekt zustande gekommen: die Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach einer Mädchen-Berufsschule in Uganda.
Nicht zuletzt konnte auch Hilfe vor Ort durch die finanzielle Unterstützung der Pfarrcaritas, des Eine-Welt-Ladens Karibu und die Einrichtung einer Flüchtlingswohnung geleistet werden.
"Solarstrom, nicht nur klimafreundlich, sondern auch Hilfe für hilfsbedürftige Menschen!", stellen die Sachausschuss-Mitglieder heraus. Diese freuen sich über alles in allem 35 200 Euro , die in den letzten zehn Jahren für kirchliche Projekte vor Ort und in den genannten Ländern investiert werden konnten.