Druckartikel: "Mit Romantik hat das alles nichts zu tun"

"Mit Romantik hat das alles nichts zu tun"


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Rothenkirchen, Mittwoch, 06. Juli 2016

Die Reservistenkameradschaft Rothenkirchen (RK) hatte am Wochenende ihre Reservistenkameraden aus Nordbayern zum traditionellen Biwak eingeladen. Im idyllis...
Jeder hat seine Aufgabe und Arbeit beim Reservisten-Biwak. Während die eine Gruppe den sechs Kilometer langen Marsch mit Sturmgepäck zurücklegt, sorgt ein anderer Reservist (r.) für Holz für das Lagerfeuer. Foto: eh


Die Reservistenkameradschaft Rothenkirchen (RK) hatte am Wochenende ihre Reservistenkameraden aus Nordbayern zum traditionellen Biwak eingeladen. Im idyllisch gelegenen Landleitenbachtal hatten die Reservisten ihre Zeltlager und Verpflegungsstation, nebst Lagerfeuerstelle, aufgebaut. "Mit Romantik hat das aber alles nichts zu tun", erklären die beiden gastgebenden Vorsitzenden, Hauptgefreiter Johannes Beständig (1.Vorsitzender) und Oberfeldwebel Wolfgang Daum (2.Vorsitzenden) von der RK Rothenkirchen. Vielmehr geht es darum, den Ausbildungs- und Leistungsstand der aktiven Reservisten zu prüfen, zu vertiefen und zu verbessern. Es werden aber auch Neuerungen vermittelt, um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Dabei ist natürlich das Landleitenbachtal ein hervorragender Standort für das Feldlager.
An den Übungen und Ausbildungen zeigt aber auch die Öffentlichkeit erfreuliches Interesse, informiert Schriftführer und Zweier Bürgermeister des Marktes Pressig, Wolfgang Förtsch. Er ist zugleich Teilnehmer als Oberfeldwebel der Reserve.
"Eine unserer Aufgaben sehen wir auch in der Unterstützung der aktiven Soldatinnen und Soldaten der deutschen Bundeswehr und diese in der Öffentlichkeit zu präsentieren." Nun kommen Beständig und Daum wieder zurück zum Sinn und Zweck des Biwak-Feldlagers. Sie informieren, dass die Übungen und Leistungstests aus verschiedenen Stationen bestehen würden. Es beginnt mit dem Anlagen eines Minenpfades, das heißt, es wird für nachfolgende Kameraden ein minenfreier Weg in einem mit Minen angelegten Gebietes erarbeitet und gekennzeichnet, um eine problemlose Durchquerung zu ermöglichen.
"Natürlich", so fügen sie ein, "werden bei keiner Übung oder Ausbildungseinheit scharfe Gegenstände oder Waffen verwendet." Die Sanitätsausbildung beinhaltet die Erstversorgung eines Soldaten, der eine Hand durch Auslösen einer versteckten Mine verloren hat. An der dritten Station muss ein Seilsteg über ein unbekanntes Gewässer verlegt und installiert werden. Schließlich finden die Übungen ihren Abschluss mit einem Leistungsmarsch über sechs Kilometer - dazu mit 15 Kilogramm Marschgepäck am Rücken.
Damit das Ganze nicht ohne Motivation stattfindet, gibt es nachher eine Siegerehrung mit Pokalen und Urkunden.
Den ersten Platz belegt die RK Hochstadt mit Hauptgefreiter zur See, Michael Pommer, Obergefreiter (OG) Jürgen Aumüller, Hauptmann Christian Fugmann. Auf Rang zwei folgt die RK von Marienroth 2 mit OG Rudolf Hofmann, OG Heinrich Stadelmann und Gefreiter Horst Schnura. Den dritten Platz holt sich die RK Marienroth 1 mit Stabsunteroffizier Marcel Ehret, OG Dietmar Kirchner und OG Jürgen Barnckel.
Zur Siegerehrung gratulierte auch Pressigs 2. Bürgermeister Wolfgang Förtsch. Er dankte der RK Rothenkirchen für die optimale Organisation und Durchführung dieses Biwaks, das natürlich auch der Vertiefung der Kameradschaft diene. eh