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Mit Musik die Herzen erwärmt


Autor: Mariell Dörrschmidt

Kronach, Montag, 18. Januar 2016

Die Sopranistin Stephanie Simon verzauberte mit ihren Kollegen das Publikum des Benefizkonzerts in der Kronacher Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer. Der Erlös kommt dem Verein "Gemeinsam gegen Krebs" zugute.
Ein herzerwärmendes Konzert boten (von links) Meike Brandenbusch, Regine Friederich und Klaus Toyka. Fotos: Mariell Dörrschmidt


Mariell Dörrschmidt

Zu einem Benefizkonzert unter dem Motto "Himmlische Stimmen" hatte Stephanie Simon in die Kronacher Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer eingeladen. Mit ihren Musikerkollegen sammelte sie Spenden für den Verein "Gemeinsam gegen Krebs".
Es war kalt in der Kirche. Warm eingepackt kamen nach und nach einige Gäste, die in den Kirchenbänken Platz nahmen. Vor dem Altar standen Notenständer, Mikrofon und ein Piano zu einer kleinen Gruppe zusammengestellt.
Dann betrat auch schon Stephanie Simon im wallenden Abendkleid den Kirchenraum. Begleitet wurde sie von vier Musikerkollegen. Nach einem kurzen Einstimmen der Instrumente war es auch schon so weit und das Konzert nahm seinen Lauf. Die Besucher kamen in den Genuss eines emotionalen Abends, der in atmosphärischem Ambiente die Herzen erwärmte.
"Ich bin mit meinen Kollegen und Freunden nach Kronach gekommen, um gemeinsam mit ihnen zu musizieren", freute sich Stephanie Simon über die erfreuliche Zusammenkunft. "Die Spenden gehen an den Verein ,Gemeinsam gegen Krebs'. Es gibt sicherlich viele unter ihnen, die gewollt oder ungewollt mit dem Thema in Berührung gekommen sind", erklärte die Kronacher Solistin.
Simon ergänzte die Inhalte des Konzertes: "Sie werden nun Gesangsstücke aus dem Barock und der Frühklassik hören." Und weil nicht alle der italienischen Sprache mächtig sind, hatte sich Stephanie Simon auch hierfür etwas einfallen lassen: "Im Programm finden sie die deutschen Liedtexte zum Mitlesen."
Doch das mit dem Mitlesen erübrigte sich wohl bei den meisten schnell - so mitreißend war der Aufritt der fünf Musiker, die in verschiedenen Konstellationen mal mit, mal ohne Gesang, mit zwei Geigen oder nur mit Piano und Cello spielten.
Besonders klammernd war die Mimik der Solistin, die strahlte, sobald sie zu singen begann und ihr Auditorium einlud, es ihr gleichzutun und für eine Stunde in eine eigene Gedankenwelt einzutauchen, die von den Melodien geleitet wurde.
Endete ein Lied mit einem gedankenverlorenen Blick in die Ferne, unterstrich dies nur noch die emotionale Kraft der Musik. Jedenfalls gelang es den Musikern, den Barock ins 21. Jahrhundert zu holen und die Zuhörer mit beschwingten Tönen zu verführen.
Von Giulio Caccinis "Ave Maria" bis zu Antonio Vivaldis Doppelkonzert bewies sich das Repertoire des Abends als wunderschöne Gesamtkomposition. Viele Menschen schlossen einfach die Augen und ließen sich von Gesang und Musik führen, während andere sogar eine Träne der Rührung vergossen.
Nachdem der Applaus am Ende des kleinen Konzertes eindeutig eine Zugabe verlangte, fügte Stephanie Simon zum Abschluss noch hinzu, dass ihr der Musikerabend unter Freunden große Freude bereitet habe und sie sich freuen würde, wenn viele Menschen den ausgewählten Verein unterstützen würden. Der letzte Satz vor dem gefühlvollen Finale sollte eine Widmung sein: "Das ist heute ein Gedenkkonzert an meine Mutter, die vor zehn Jahren verstorben ist", erklärte die Solistin.
Der Musikergruppe gehörten neben Stephanie Simon noch Alice Graf am E-Piano, Meike Brandenbusch und Klaus Toyka an der Violine und Regine Friederich am Violoncello an.