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Mit Herz für Herzogenaurach


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Montag, 18. November 2019

Georgios Halkias geht für die Grünen in das Rennen um den Chefsessel im Rathaus.
Die Grünen um Georgios Halkias (hinten 2. v. r.) wollen im Stadtrat mehr als die bisherigen vier Sitze erobern. Foto: Richard Sänger


Mit dem Slogan "mehr Herz" und der klaren Erwartung, deutlich mehr Sitze im Stadtrat zu bekommen, gehen die Herzogenauracher Grünen in die Kommunalwahl des kommenden Jahres. Im Geschwister-Beck-Saal nominierte am Sonntag der Ortsverband den Bürgermeisterkandidaten und die Bewerber zur Stadtratswahl. Die Fraktion der Grünen hatte bereits im Vorfeld den Dritten Bürgermeister Georgios Halkias als Kandidaten für das Bürgermeisteramt vorgeschlagen. Dem Vorschlag folgten dann auch die 24 wahlberechtigten Mitglieder bei der Nominierungsversammlung.

Wie Ortsverbandssprecherin Uschi Schmidt erklärte, werde das Wahlprogramm derzeit noch ausgearbeitet. Auf der Liste für den Stadtrat stünden junge Leute ebenso wie erfahrene Kommunalpolitiker.

"Die Nominierung durch unsere Fraktion war für mich eine große Ehre, aber gleichzeitig auch ein klarer Auftrag. Ich werde das Erreichte der vergangenen 30 Jahre verteidigen und fortsetzen", erklärte Georgios Halkias. Er erinnerte an ein Wahlplakat aus dem Jahr 1990 mit der Feststellung, dass noch Einiges zu tun ist. Grüne Themen wie Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie soziale Gerechtigkeit würden angesichts der zunehmenden Probleme immer mehr ins Blickfeld der Menschen rücken.

"Man braucht dafür nicht viel, man braucht einfach mehr Herz für die Bürger, mehr Herz für unsere Kinder, mehr Herz für unsere Senioren und der Mensch soll in den Mittelpunkt gestellt werden", erklärte Halkias. Deshalb werde es mit den Grünen eine transparentere Stadtpolitik und mehr Einblicke in die Arbeit der Verwaltung geben.

"Wir wollen mehr Herz, auch für Feiern und für die Kultur, für Menschen, die hier leben, egal wo sie herkommen, wie lange sie hier schon leben oder noch leben werden. Sie müssen sich kennenlernen, um sich effektiver an der Entwicklung der Stadt beteiligen zu können." Herzogenaurach müsse wieder seine verlorene Identität als eine lebhafte Marktstadt zurückgegeben werden, Wochenmärkte und Trödelmärkte sollten wieder in die Innenstadt. "Die Herzogenauracher verdienen ein lebenswertes Leben und das kann nur gemeinsam erreicht werden, indem man die Stadt grüner macht, mit weniger Autoverkehr, mit besserer Luft und weniger Stress", so Halkias.

Umdenken für den Klimaschutz

Dazu seien keine Verbote notwendig, es genüge schon ein Umdenken von jedem Einzelnen, um klimafreundlicher zu werden, denn auch kleine Schritte führen zum Ziel. "Um das alles umsetzen zu können, brauche ich, brauchen wir Grüne, das Vertrauen der Herzogenauracher. Eins kann ich laut und deutlich sagen: Wir bleiben nicht bei leeren Versprechungen, wir werden unsere Ziele, unsere Visionen mit Herz umsetzen", schloss Halkias.

Die Nominierungsversammlung unterschied sich von der anderer Parteien. So wurde festgelegt, dass die ungeraden Plätze jeweils von einer Frau besetzt werden müssen, auch gab es keinen Listenvorschlag, wie es bei den meisten Parteien üblich ist. Über die Plätze 1 bis 12 wurde einzeln in geheimer Wahl abgestimmt, zu den Plätzen 13 bis 30 gab es eine En-bloc-Abstimmung, und die Bewerber hatten zwei Minuten, um sich vorzustellen.

Schon nahezu leierkastenartig wurden so immer wieder der Schutz von Klima und Natur sowie die Eindämmung des Individualverkehrs genannt, was kaum überraschte, schließlich waren es ja Grüne, die ihre Ziele nannten.

Durch den Wahlmodus blieb es natürlich nicht aus, dass es für einen Platz mehr Bewerber gab, so bei Listenplatz 4, auf den sich die Stadträte Peter Maier und Peter Simon bewarben und letzterer schließlich mehr Stimmen bekam. Für Peter Maier wurde es am Ende Platz 10. Für Platz 6 gab es mit Veit Götz und Mark Deavin sowie Peter Maier gleich drei Bewerber. Da keiner der vorgeschlagenen Namen die absolute Mehrheit bekam, mussten Götz und Deavin in die Stichwahl, die dann Mark Deavin für sich entscheiden konnte.