Druckartikel: Mit Gewaaf und Gesang

Mit Gewaaf und Gesang


Autor: Horst Wunner

Menchau, Montag, 26. März 2018

Sie hängen sich ein, schunkeln und singen begeistert die Lieder mit. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre im früheren Wirtshaus "Dorle" in Menchau. Zu ein...
Siggi Stadter sorgte mit seinem Akkordeon für Stimmung bei den Senioren. Foto: Horst Wunner


Sie hängen sich ein, schunkeln und singen begeistert die Lieder mit. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre im früheren Wirtshaus "Dorle" in Menchau. Zu einem vergnüglichen Nachmittag hat die Betreuungsgruppe der Diakonie Thurnau die Senioren aus Berndorf, Menchau und Leesau eingeladen. Dazu gesellte sich Siggi Stadter, bekannter Akkordeonakrobat und Unterhalter.
Er sorgte mit Evergreens und Selbstkomponiertem für beste Stimmung, es wurde spontan mitgeklatscht und besonders das Oberfrankenlied lautstark begleitet. Irmgard aus Berndorf ist selig. "Ich habe meinen Mann dabei, uns gefällt's hier. Mal wieder unter Bekannten zu sein, ist eine feine Sache", sagt die 76-Jährige. Daheim sei man doch ein bisschen einsam, und nur Fernsehen bringe es auch nicht. Deswegen besuche sie solche Nachmittage.
Und Fritz aus Menchau, 80 Jahre alt, aber jung geblieben im Herzen und Aussehen, kommt auch gern zur "Dorle": "Schön, dass das die Diakonie einmal im Jahr ermöglicht", meint er. Ein bisschen Abwechslung tue gut. "Amoll richtig waafn, zwaa trinken, was Neu's erfohrn", sagt der Fitz und lacht. Alle heben die Gläser zu einem Prost, das Siggi Stadter anstimmt.
Mit dem Rollstuhl sind sie auch gekommen, die Betagten, lassen sich den Optimismus nicht nehmen. Denn in so einer Gemeinschaft fühlen sie sich wohl. Genau so wie Siggi Stadter, die Stimmungskanone und der Witzeerzähler. "Ich gehe gerne neben meinen großen Auftritten, heuer unter anderem im Oktober in Shanghai, in kleinere Dörfer, um mit fränkischen Volksweisen Lebensfreude zu vermitteln. Da sieht man in dankbare Augen, weil die Alten mal ihre Alltagssorgen und die Monotonie vergessen können."
Bis es dunkelte, blieb man in froher Runde zusammen und genoss zusätzlich Kaffee und leckeren Kuchen. Horst Wunner