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Mit Fenerbahce Rechnung offen


Autor: Klaus Groh

Bamberg, Dienstag, 14. März 2017

Eine Woche nach der Gala bei Anadolu Efes wollen die Bamberger mit dem Heimvorteil im Rücken das nächste Team aus Istanbul in die Schranken weisen.
Nikos Zisis (mit Ball), der selbst schon das Trikot von Fenerbahce trug, lässt im Hinspiel Bobby Dixon und Bogdan Bogdanovic stehen. Foto: dpa


Wird die Endphase der Euroleague-Hauptrunde aus Bamberger Sicht zu türkischen Festspielen? Eine Woche nach dem triumphalen 87:68-Erfolg bei Anadolu Efes Istanbul bekommt es das Brose-Team am Donnerstag (20.45 Uhr) in der heimischen Frankenhölle mit Fenerbahce Istanbul zu tun - und in den letzten beiden Partien sind dann noch Darussafaka (30. März) mit Brad Wanamaker und Galatasaray Istanbul (6. April) mit Tibor Pleiß in der Frankenhölle zu Gast.


Fünf Spiele in elf Tagen

Aber schön der Reihe nach oder "Wir denken nur von Spiel zu Spiel", wie Erfolgstrainer Andrea Trinchieri gebetsmühlenartig anmerkt. Anders geht es ohnehin nicht, denn in den nächsten elf Tagen warten insgesamt fünf sehr schwierige Partien auf seine Mannschaft. Das bedeutet auch, dass sich der deutsche Meister erst ab Freitag mit dem Bundesliga-Schlagerspiel am Sonntag (20.15 Uhr) beim Erzrivalen Bayern München beschäftigen wird. Und danach geht's mit dem letzten Doppelspieltag in der Königsklasse (Dienstag gegen Vitoria, Donnerstag in Mailand) weiter, bevor am Sonntag, 26. März, die immer noch ungeschlagenen Ulmer in der Frankenhölle aufkreuzen.
"Natürlich sind es harte Wochen, die jetzt vor uns liegen. Aber genau das macht doch den Reiz aus. Wir nehmen jedes Spiel für sich, wollen jede Partie gewinnen", bringt Maodo Lo, der zuletzt starke Leistungen ablieferte, das Selbstvertrauen, das er und seine Mitstreiter zuletzt getankt haben, zum Ausdruck.
Und der Youngster, der in den letzten drei Partien mit zweimal 16 und einmal 15 Punkten auf sich aufmerksam gemacht hat, sinnt nach der hauchdünnen 66:67-Auftaktniederlage beim Istanbuler Vorjahresfinalisten auf Revanche. "Wir haben im Hinspiel einen tollen Fight gezeigt, uns am Ende aber für die harte Arbeit nicht belohnt. Das wollen wir nun besser machen. Fenerbahce ist ein gutes Team, hat viele gute Spieler. Nichtsdestotrotz spielen wir zuhause, mit unseren Fans im Rücken. Sie werden uns pushen und den nötigen Rückhalt geben", setzt der 24-Jährige auch auf den Heimvorteil, den die Bamberger in den letzten fünf Euroleague-Partien viermal genießen.
Auch wenn der Zug Richtung Play-offs abgefahren ist, werden Lo und seine Mitstreiter alles versuchen, so viele Partien wie möglich zu gewinnen. Ganz anders ist die Situation für Fenerbahce. Die Istanbuler stehen mit 16:9 Siegen auf Rang 4 und benötigen nach der überraschenden 74:79-Heimniederlage gegen den Fünften Vitoria letzte Woche unbedingt einen Sieg in Bamberg, um die Basken auf Distanz zu halten.


Duell Melli gegen Udoh

In der türkischen Süper-Liga verteidigte Fenerbahce zuletzt mit einem 79:75-Sieg über Galatasaray (6.) die Tabellenführung vor dem punktgleichen Team von Anadolu Efes. Ekpe Udoh, der zuletzt gegen Vitoria gefehlt hatte, glänzte dabei mit zehn Rebounds. Das Duell des 2,08 m großen Kraftpakets (7,5 Rebounds) an den Brettern mit Nicolo Melli (7,6), der die Reboundstatistik der Königsklasse anführt, dürfte interessant werden. Zumal beide die effektivsten Spieler ihres Teams sind.
Darius Miller, nicht nur bester Werfer der Bamberger mit 12,7 Punkten im Schnitt, sondern auch mit 55 versenkten Dreiern (42,3 Prozent Trefferquote) erfolgreichster Mann der Euroleague von jenseits der 6,75-Meter-Linie, freut sich auf den Rest der Saison, auch wenn es mit den Play-offs nichts mehr wird: "Unser Hauptziel in dieser Saison war, rauszukommen und in jedem Spiel mitzuhalten. Und ich habe das Gefühl, das ist uns gelungen", betonte Miller im Interview mit EuroLeague.net.


Miller: Es geht noch mehr

"Wir kassierten einige knappe Niederlagen, aber wir werden weiter alles versuchen, so gut wie möglich dagegenzuhalten - gegen jede Mannschaft und in jeder Partie. Bei Efes haben wir eines der besten Spiele der Saison gezeigt. Aber ich denke, es geht noch mehr. Vor allem, weil mit Elias Harris und Janis Strelnieks zwei wichtige Spieler unserer Mannschaft aufgrund ihrer Verletzungen nicht zum Einsatz kamen."