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Mit dem Herzen beim Ehrenmitglied


Autor: Evi Seeger

Weingartsgreuth, Montag, 11. Juni 2018

Freud und Leid liegen oft ganz nahe beieinander. Das wissen auch die Spieler des FSV Weingartsgreuth, die in dieser Saison etwas geschafft haben, was in der Geschichte des Vereins bislang einmalig ist...
Die Fußballer des FSV Weingartsgreuth sind Meister in der B-Klasse geworden. Foto: Evi Seeger


Freud und Leid liegen oft ganz nahe beieinander. Das wissen auch die Spieler des FSV Weingartsgreuth, die in dieser Saison etwas geschafft haben, was in der Geschichte des Vereins bislang einmalig ist: 69 Jahre nach der Vereinsgründung (1949) errangen sie erstmals eine Meisterschaft. Ein Zeichen der Freundschaft und Wertschätzung, dass die Erstplatzierten in der B-Klasse, Kreis Bamberg, die Meisterschaft einem Mitglied widmen, das mit der Vereinsgeschichte ganz eng verbunden ist.
Der Ailsbacher Werner Schmidt, bereits 2012 zum Ehrenmitglied ernannt, ist seit Jahren schwer erkrankt. In seiner aktiven Zeit wurde er gerne als "die Seele des Vereins" bezeichnet. Ihm lag vor allem der Zusammenhalt im FSV am Herzen. Schmidt hatte ein Gespür für Harmonie und Integration und er war sich für keine Arbeit zu schade. "Am Sportgelände passierte nichts, an dem er nicht maßgeblich mitgewirkt hätte", erinnerte sich Harald Kaiser, ehemaliger Vereinsfunktionär.
Ganz abgesehen von der sportlichen Leistung von Werner Schmidt, der immer die Position des Mittelfeldspielers innehatte. Kein anderes Mannschaftsmitglied hat das Trikot des FSV häufiger getragen als er. Im Alter von 14 Jahren kam er zum FSV. Zu seinem letzten Spiel trat Werner Schmidt - schon von der Krankheit heimgesucht - am 2. November 2013 an. Mit 1112 Spielen in mehr als 40 Jahren ist er der absolute Rekordhalter im Verein. Damit nicht genug, Schmidt übernahm auch Verantwortung. Von 1990 bis 1996 war er in der Funktion des Spielleiters aktiv. Zehn Jahre stand er zudem als Leiter an der Spitze der AH-Mannschaft.
An markanten Stationen der (Vereins-)Geschichte wird fast immer auch über "die alten Zeiten" gesprochen. Da konnten einige anwesende "FSV-Veteranen" sicher ein Wörtchen mitreden. Friedrich Weichlein beispielsweise oder Friedel Kalb, die die Geschichte des FSV mitgeschrieben haben. Vorsitzender Darko Juntez und Klaus Endres, einer seiner Vorgänger an der Vereinsspitze, konnten zur Aufstiegsfeier auch ehemalige Trainer willkommen heißen.
Schließlich sprach noch der Trainer des Aufstiegs, Jürgen Popp, über "die Trennung" vom FV Elsendorf, mit dem Weingartsgreuth bis vor zwei Jahren in einer Spielgemeinschaft verbunden war. Im ersten Jahr nach der Trennung habe man "hineingeschnuppert", im letzten Jahr "richtig durchgestartet", so Popp. Was den Trainer zudem freute: "Der FSV Weingarts-greuth ist zeitgleich mit dem FCN aufgestiegen."
Evi Seeger