Mit dem Feuerlöscher richtig umgehen
Autor: Alfred Thieret
Lichtenfels, Donnerstag, 24. Oktober 2019
Brandschutzerziehung an der Lichtenfelser Hauptschule gab praxisnahe Antworten auf "brennende" Frage der Gefahrenabwehr.
Im Rahmen der Brandschutzerziehung des Kreisfeuerwehrverbandes wurde eine sich über vier Schultage erstreckende Übung zur richtigen Handhabung von Handfeuerlöschern an der Hauptschule Lichtenfels durchgeführt. Hierzu kam das Infomobil "Handfeuerlöscher" des Landesfeuerwehrverbandes und der Versicherungskammer Bayern nach Lichtenfels.
Praxis im Vordergrund
Die Feuerwehr möchte durch eine gezielte Brandschutzerziehung und -aufklärung, angefangen von den Kindergärten über die Schulen bis zu den Erwachsenen, auf das richtige Verhalten bei Gefahr hinweisen. Thomas Walther vom Landesfeuerwehrverband führte unter der Mithilfe der Kreisbrandmeisterin Sigrid Mager die Aktion "Richtig Feuer löschen" durch. Neben der Theorie stand natürlich die Praxis im Vordergrund.
Geschickt band er seine Zuhörer durch Fragestellungen in das Geschehen mit ein. Zunächst erklärte er die verschiedenen Brandklassen: A (Feststoffbrände), B (Flüssigkeitsbrände), C (Gasbrände), D (Metallbrände), F (Fettbrände), um dann die gängigen und für den speziellen Fall möglichen Löschmittel (Wasser, Kohlendioxid, Schaum, Pulver, Löschdecke) vorzustellen.
Auch der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher will gelernt sein. Bei der Brandbekämpfung ist der Feuerlöscher senkrecht zu halten und nur stoßweise in Windrichtung zu betätigen. Um im Erstfall richtig handeln zu können, hatten sowohl die Schüler als auch die Lehrer die Möglichkeit, einen Feuerlöscher in die Hand zu nehmen, um einen durch eine Brandsimulationsanlage hervorgerufenen Brand zu löschen. Im Ernstfall sollte der Schutz des eigenen Lebens oberste Priorität haben. Man dürfe aber nicht in Panik verfallen, man sollte vielmehr besonnen handeln. Gebrauchte Feuerlöscher müssen wieder aufgefüllt werden, ehe man sie an den Standort zurückstellt.
Spraydosen können explodieren
Thomas Walther machte auch auf die Gefährlichkeit einer Spraydose aufmerksam, die bei Überhitzung durch starke Sonnenbestrahlung explodieren kann. Dies demonstrierte er, indem er eine in einem Metallkäfig gesicherte Spraydose einer Feuerquelle aussetzte, bis die Dose mit einem lauten Knall zerbarst und das enthaltene hochentzündliche Treibmittel Butan/Propan in einer Stichflamme verbrannte.
Man muss sich auch immer vergewissern, dass man das richtige Löschmittel verwendet. So zeigte Walther auf drastische Art, wie verheerend sich ein Löschversuch eines Ölbrandes mit Wasser auswirken kann. Geschützt durch feuerfeste Kleidung schüttete er in einer Versuchsküche mit einem an einem Stiel befestigten Gefäß lediglich einen viertel Liter Wasser in einen Topf mit brennendem Öl, wobei sich eine riesige Stichflamme bildete.