Druckartikel: "Mit dem Baumwipfelpfad liegen wir deutlich über den Erwartungen und sind überwältigt"

"Mit dem Baumwipfelpfad liegen wir deutlich über den Erwartungen und sind überwältigt"


Autor: Anette Schreiber

Ebrach, Mittwoch, 28. Sept. 2016

Im März wurde der oberhalb Ebrachs gelegene Baumwipfelpfad in Betrieb genommen. Leiterin Miriam Langenbucher hat das Projekt für die Bayerischen Staatsforst...


Im März wurde der oberhalb Ebrachs gelegene Baumwipfelpfad in Betrieb genommen. Leiterin Miriam Langenbucher hat das Projekt für die Bayerischen Staatsforsten von Anfang an begleitet. Nach dem ersten halben Jahr zieht sie ein positives Fazit.

Frau Langenbucher, Sie hatten den Baumwipfelpfad in der Planungs- und Entstehungsphase einmal als Ihr "Baby" bezeichnet. Um in diesem Bild zu bleiben, wie hat sich das Kind entwickelt?
Miriam Langenbuchher: Es legt gerade überproportional zu. Bei den Zahlen waren wir zu Beginn eher vorsichtig und rechneten mit 175 000 im ersten Jahr. Die Erlebnisakademie Bad Kötzting, die den Pfad ursprünglich realisieren und betreiben wollte, war von 220 000 ausgegangen. Beide Zahlen haben wir bereits jetzt übertroffen und bewegen uns derzeit in Richtung 230 000. Unter der Woche kommen im Schnitt zwischen 300 und 1500 Besucher, an den Wochenenden zwischen 2500 und 5000. Wir sind überwältigt und liegen deutlich über den Erwartungen.
Bei all der positiven Entwicklung hat es sicherlich auch Dinge gegeben, bei denen nachgebessert werden musste.
Das stimmt. Beispielsweise vermissten die Besucher auf dem Aussichtsturm eine Beschilderung mit Angabe der Orte, die von oben zu sehen sind, oder auch Angaben zur jeweiligen Höhe am Pfad. Das haben wir nun nachgeholt. Auch bei der Beschilderung der Infrastruktur haben wir noch nachgebessert. Was an Schildern jetzt noch fehlt, sind Begrüßungstafeln. Aber in Kürze werden auch die stehen. Überarbeitet und verstärkt wurden in der Zwischenzeit auch die Spielstationen. Die Firma hatte wohl die Auslastung etwas unterschätzt. Intensiviert wurde auch die Wartung. Aber solche Dinge zeichnen sich eben erst im laufenden Betrieb ab.

Was braucht es aus Ihrer Sicht, damit die hohen Besucherzahlen gehalten und im nächsten Jahr möglichst auch noch gesteigert werden können?
Von Anfang an war klar, dass der Pfad alleine wohl nicht reichen würde. Erweiterungen sind angedacht. Damit wird sich eine Projektgruppe befassen. Ein Hochseilgarten wäre eine Möglichkeit gewesen, aber wegen eines solchen in der Nähe wird das wohl ausscheiden. Wir müssen hier langfristig planen und dann in den nächsten zwei bis drei Jahren umsetzen.
Was sich bereits kurzfristig realisieren lässt, das sind weitere Events am Pfad. So wurde beispielsweise der lange Donnerstag für die Berufstätigen mit Öffnungszeiten bis 21.30 Uhr sehr gut angenommen; ebenso Frühöffnungen (5.30 Uhr), Nachtwanderungen oder auch spezielle Führungen, an denen 6000 Besucher teilnahmen. Denkbar sind künftig auch Konzerte oder ähnliches. Wir wollen verschiedene Zielgruppen über unterschiedliche Angebote ansprechen. Auch daran arbeiten wir.

Stichwort Arbeit: Bislang ind rund 15 Personen für den Baumwipfelpfad im Einsatz. Ist das ausreichend?
Wir verfügen über ein hochmotiviertes Team. Absehbar ist aber, dass wir wohl weiteres Personal benötigen werden.

Ein Aspekt bei der Realisierung des Baumwipfelpfades war die Belebung des strukturschwachen Gebietes. Was hat sich hier getan?
Ich habe von positiven Auswirkungen auf die Orte im Umkreis von zehn Kilometern und insbesondere Ebrach oder auch Breitbach erfahren. Vor allem die Gastronomie profitiert. Nun muss man überlegen, was getan werden kann, damit die Leute länger bleiben.

Die Fragen stellte
Anette Schreiber