Mit 97 noch auf dem Rennrad unterwegs
Autor: Evi Seeger
Steppach, Montag, 26. Juni 2017
Seit drei Tagen kann man ihm wieder auf dem Rennrad begegnen: Andreas Lechner aus Steppach, der am Sonntag sein 97. Geburtstag feierte. Seit dem vergangenen...
Seit drei Tagen kann man ihm wieder auf dem Rennrad begegnen: Andreas Lechner aus Steppach, der am Sonntag sein 97. Geburtstag feierte. Seit dem vergangenen Jahr war der älteste Einwohner der Gemeinde Pommersfelden etwas "außer Gefecht". Auf einer seiner mehr als dreißig Kilometer langen Radtouren war er im August 2016 gestürzt und hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. Nach zehn Tagen im Krankenhaus machte er am Waschbecken schon wieder Kniebeugen. "Hart gegen sich selbst sein", ist die Devise des 97-Jährigen. Wie man "richtig" fällt, hat er im Krieg bei den Fallschirmjägern gelernt.
Als er aus der Reha zurück kam, galt die erste Frage seinem Rennrad. Lechners Lebensgefährtin Luise hatte es nach dem Sturz auf dem Heuboden aufgehängt. Aber nicht lange, dann wurde es wieder aufpoliert. Der Senior übte täglich, bis er das Bein wieder hoch genug brachte, um über den Sattel seines Rennrads zu kommen.
Aber er läuft auch Tag für Tag mehr als drei Kilometer. Tanzen gehe schon seit einigen Monaten wieder, erzählt Lechner, der bei zünftiger Blasmusik ungern eine Tour auslässt.
Seit 1998 lebt Andreas Lechner in Steppach und kehrte damit zu seinen fränkischen Wurzeln zurück. Geboren in Schönbrunn, Gemeinde Burgebrach, absolvierte er in Hallstadt eine Schmiede-Lehre. Der Arbeit wegen ging er 1947 ins Rheinland und brachte es dort bis zum technischen Betriebsleiter bei Thyssen. Ende der 70er Jahre ging er zurück nach Staffelstein, wo er sich auch ein Haus kaufte.
Seine Lebensgefährtin Luise Hack lernte er beim Einkaufen in Bamberg kennen. Die beiden sind seither viel gereist. Bürgermeister Hans Beck und Zweiter Bürgermeister Helmut Schleicher überbrachten dem Jubilar die Glückwünsche der Gemeinde.