Misshandelt, aber nicht gestorben
Autor: Redaktion
Ermreuth, Freitag, 16. November 2018
Über Ermreuth heißt es im Bericht des Historikers Manfred Franze (Ebermannstadt) über die Reichspogromnacht 1938 unter dem Titel "Misshandelt, zerstört und deportiert" (FT vom 9. November), dass ein j...
Über Ermreuth heißt es im Bericht des Historikers Manfred Franze (Ebermannstadt) über die Reichspogromnacht 1938 unter dem Titel "Misshandelt, zerstört und deportiert" (FT vom 9. November), dass ein jüdischer Bürger vom NSDAP-Ortsgruppenleiter so brutal misshandelt wurde, "dass er an seinen Verletzungen verstarb".
Wie Franze mitteilt, verdanke er dem Forchheimer Rolf Kießling, einem exzellenten Kenner der Geschichte der Juden in der Region, den Hinweis, dass die von der Internetseite www.alemannia-judaica.de/ermreuth_synagoge.htm übernommene Aussage korrigiert werden muss: Aus den Akten über den nach 1945 geführten Prozess lasse sich eine Täterschaft des NSDAP-Ortsgruppenleiters nicht belegen.
Einem Krebsleiden erlegen
Das jüdische Opfer ist zwar schwer misshandelt worden, an diesen Verletzungen aber nicht gestorben, sondern dreieinhalb Jahre später an einem Krebsleiden. red