Druckartikel: Milliarden im Visier

Milliarden im Visier


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Theisenort, Dienstag, 01. Dezember 2015

Münz- und Geldscheinbörse  Bereits zum 44. Mal trafen sich in Theisenort die Sammler und Münz-Liebhaber.
Dieser 20- Milliarden-Mark-Schein von 1923 gehörte in Theisenort zu den Raritäten. Fotos: Karl-Heinz Hofmann


von unserem Mitarbeiter 
Karl-heinz hofmann

Theisenort — Tausende von Münzen und Geldscheinen zierten am Sonntag das Mehrzweckhaus des TSF Theisenort. Grund war die 44. Münz- und Geldscheinbörse der Kronacher Münzfreunde. Unter Austausch von Meinungen und Erinnerungen wechselten so manch "antike" Zahlungsmittel ihren Besitzer.


Historische Finanzmittel

Einige Interessierte warfen auch neugierige Blicke in Fachliteratur über historische Finanzmittel und bebilderte Lektüre, in der viel über die Geschichte vergangener Münzen und Geldscheine dokumentiert war.
Der Organisator und Sprecher der Kronacher Münzfreunde, Oliver Fischer, blickt bei unserem Besuch auf Geldscheine aus der Inflationszeit nach dem 1.Weltkrieg um 1923. Grund für diese enorme Inflation bis zur Währungsreform waren hohe Reparationszahlungen Deutschlands und hohe Kriegsschulden. 1919 bis Mitte 1923 gab es die Rentenmark.
Bis dahin waren mehr als 500 Trillionen Mark im Umlauf, weiß der Münzfreund und leidenschaftliche Sammler zu berichten. Hinzu seien noch geschätzte 700 Trillionen an privatem Notgeld, wie es damals hieß, gekommen.
Ein Dollar entsprach damals 4,2 Billionen Mark. Um dies zu verdeutlichen, zeigt Fischer entsprechende Milliardenscheine aus dieser Zeit.


"Gut besucht"

Die Münz- und Geldscheinbörse war auch dieses Jahr wieder gut besucht. Fischer hat den Eindruck, als würden sich immer mehr Privatleute für das Sammeln von Raritäten längst vergangener Zahlungsmittel interessieren.