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Michelbach: Oberfrankens Wahlkreise brauchen eine langfristige Absicherung


Autor: Marco Meißner

Kronach, Donnerstag, 23. Mai 2019

Marco Meissner Zur Bundestagswahl 2017 wurde der Wahlkreis Coburg (mit Kronach) um Geroldsgrün (Kreis Hof) erweitert. Sein Fortbestand sollte vor dem Hintergrund des Bevölkerungsrückgangs gesichert we...
Hans Michelbach


Marco Meissner Zur Bundestagswahl 2017 wurde der Wahlkreis Coburg (mit Kronach) um Geroldsgrün (Kreis Hof) erweitert. Sein Fortbestand sollte vor dem Hintergrund des Bevölkerungsrückgangs gesichert werden. Damals wurde bereits darüber diskutiert, dass auch Schwarzenbach am Wald mit eingegliedert werden könnte. Das geschah nicht. Nun wird in der Öffentlichkeit wieder über diese Möglichkeit spekuliert.

Der Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (CSU) kann weder dementieren noch bestätigen, dass es dazu kommen wird. Zu viel sei in der Vorbereitung der nächsten Bundestagswahl (turnusmäßig 2021) noch im Gange. Es gebe verschiedene Überlegungen für die oberfränkischen Wahlkreise.

Die Diskussion fange bei der Größe des Parlaments mit 709 Abgeordneten und der Möglichkeit eines weiteren Anstiegs an. "Der Bundestag ist völlig aufgebläht", fürchtet Michelbach um die Handlungsfähigkeit des Gremiums und wünscht sich ein Abspecken "in Richtung 600". Doch hierfür müssen erst die Weichen gestellt werden.

Die Planungen beinhalten aber auch die Bevölkerungsentwicklung in den verschiedenen Regionen Deutschlands. In dieser Hinsicht geht Michelbachs Blick über die kommende Bundestagswahl hinaus. "Ich denke, beim nächsten Mal wäre die Einwohnerzahl noch stimmig", erklärt er zum Fortbestand des Wahlkreises Coburg. Verluste in Kronach würden noch ausreichend durch die Entwicklung in Coburg abgefedert.

Allerdings gehe es darum, langfristig zu denken - und über den Tellerrand hinaus. Nicht nur in Coburg/Kronach müsse man sich demografischen Herausforderungen stellen.

"Wir müssen versuchen, unsere Interessen für Gesamtoberfranken wahrzunehmen und die fünf Wahlkreise als Maß der Dinge festlegen", betont Michelbach. "Man kann die Leute ja nicht noch für einen Bevölkerungsschwund mit weniger Einfluss in der politischen Landschaft bestrafen. Eigentlich muss das Gegenteil der Fall sein." Anpassungen bei den Wahlkreisen könnten dafür ein probates Mittel bleiben. Zwischen Kronach und Hof habe sich dieser Schritt jedenfalls bewährt, unterstreicht Michelbach ein "vorbildliches Modell" der Zusammenarbeit.