Michelaus Dämme bieten Schutz
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Michelau, Freitag, 13. Dezember 2019
Bürgermeister Helmut Fischer zieht in der letzten Jahresschlussrede seiner Amtszeit zufrieden Bilanz und hält Ausblick auf die Projekte, die er seinen Nachfolger hinterlassen wird.
Für Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) haben die letzten Male schon begonnen: Die letzten Bürgerversammlungen hat er hinter sich gebracht, nun stand die letzte Jahresschlusssitzung des Gemeinderats an. Fischer wird im März bei den Kommunalwahlen nicht mehr fürs Bürgermeisteramt kandidieren. In seiner Bilanz zum Jahresende wird vor allem eines deutlich: Eine "lame duck", eine "lahme Ente", wie die Amerikaner ihren Präsidenten in seinem letzten Amtsjahr nennen, war der Michelauer Bürgermeister 2019 nicht. Ganz im Gegenteil. Er hat noch eine Menge Projekte vorangebracht, die seinen Nachfolger weiter beschäftigen werden.
Dazu gehört der Hochwasserschutz: Die Dämme rund um Michelau und das Bahnhofsgebiet sind so ertüchtigt, dass sie künftig Schutz vor einem hundertjährigen Hochwasser plus 15 Prozent Klimazuschlag bieten. Im August/September wurde mit den Arbeiten an einem neuen Hochwasserpumpwerk im Bereich der Kläranlage begonnen; sie sollen im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Dann muss noch die Schleuse an der Oberen Mühlenstraße erneuert werden. Das Projekt kostet insgesamt 16,5 Millionen Euro - und ist damit laut Bürgermeister das teuerste, das in der Gemeinde bisher angepackt wurde. Wobei Michelau selbst mit etwa einer Million Euro beteiligt ist.
Dazu gehören auch die Sanierungsarbeiten an der Kläranlage und der Mischwasserbehandlungsanlage, die derzeit laufen und bis 2021 abgeschlossen sein sollen. Fischer zeigte sich stolz darauf, dass der Abwasserzweckverband Marktzeuln-Michelau seinen Nutzern mit 2,13 Euro pro Kubikmeter und einer Grundgebühr von 18 Euro im Jahr den günstigsten Preis im Landkreis anbieten kann. Genauso wie die Michelauer mit 1,45 Euro pro Kubikmeter und einer Grundgebühr von ebenfalls 18 Euro im Jahr den günstigsten Wasserpreis im Landkreis haben.
Dazu gehört außerdem die Johann-Puppert-Schule, deren Sanierung im Herbst startete. Sie wird voraussichtlich zwei Jahre dauern und nach derzeitigem Stand etwa 8,6 Millionen Euro kosten. Auch der Neubau des Schwürbitzer Hortes wurde begonnen - er soll zum Start des Schuljahres 2020/21 in Betrieb gehen.
Fischer erinnerte daran, dass insgesamt Investitionen von mehr als 35 Millionen Euro in Planung und Ausführung zu verwalten waren - bei einem Haushaltsvolumen von etwa 17,4 Millionen Euro. Er zeigte sich zufrieden mit der Einkommensteuerbeteiligung in Höhe von drei Millionen Euro und den Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 2,8 Millionen Euro. Zum Jahresende habe die Gemeinde noch etwa 2,7 Millionen Euro Kredite, aber auch etwa vier Millionen Euro Rücklagen.
Barrierefreies Michelau
Michelau sei nun eine "barrierefreie Gemeinde", komplett mit Breitband erschlossen, im Gemeindeteil Michelau hochwassergeschützt und mit beleuchteten Geh- und Radwegen zwischen allen Ortswegen versehen. Es gebe genügend Krippen- und Kindergartenplätze, und die notwendigen Straßensanierungen seien weitgehend abgeschlossen. Öffentliches Wlan gebe es im und am Rathaus, in den Kulturhäusern, der Mainfeldhalle und der Turnhalle in Schwürbitz.
Der Bürgermeister verwies auch auf Maßnahmen für Umwelt und Klimaschutz: Die Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden erwirtschafteten einen jährlichen Überschuss von etwa 50 000 Euro. Die gesamte Straßenbeleuchtung und die Lampen in den öffentlichen Gebäuden seien auf LED umgestellt. Michelau besitze zwei E-Ladesäulen und einen Elektro-Dienstwagen.