Druckartikel: Michelauer Firma will "Sicheres Arbeiten im Web 2.0" voranbringen

Michelauer Firma will "Sicheres Arbeiten im Web 2.0" voranbringen


Autor:

Michelau, Mittwoch, 01. Juni 2016

Innovative Firmen sind für die Region Oberfranken von großer Bedeutung. Dass auch kleine Unternehmen Großes leisten können, stellt die Firma ecsec in Michel...


Innovative Firmen sind für die Region Oberfranken von großer Bedeutung. Dass auch kleine Unternehmen Großes leisten können, stellt die Firma ecsec in Michelau unter Beweis. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert deren Projekt "Sicheres Arbeiten im Web 2.0" mit einer Summe von rund 103 500 Euro.
"Es erfüllt mich mit Stolz, dass es in meinem Wahlkreis solche innovativen Unternehmen gibt. Sie sind Zugpferde und Garanten für die Stabilität und Weiterentwicklung der oberfränkischen Wirtschaft. Deswegen gilt es, sie nach allen Möglichkeiten zu unterstützen", sagt Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner.
Im Beisein des stellvertretenden Lichtenfelser Landrats und Michelauer Bürgermeisters Helmut Fischer (CSU) und des Wirtschaftsförderers Helmut Kurz überreichte der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller im Rahmen einer Feierstunde im Firmengebäude in Michelau den Zuwendungsbescheid.


Kooperation mit Universitäten

Müller würdigte die Innovationskraft des vergleichsweise kleinen Michelauer Unternehmens und erläuterte die Entscheidung des Ministeriums. Kooperationspartner der Firma ecsec bei dem Verbundprojekt "Sicheres Arbeiten im Web 2.0" sind die Ruhr-Universität Bochum sowie die Universität des Saarlandes Saarbrücken.
Die Laufzeit geht vom 1. Februar 2016 bis zum 31. Juli 2018. Firmeninhaber Detlef Hühnlein erläuterte die Motivation des Projekts: In der digitalen Arbeitswelt gehöre es inzwischen zum Alltag, dass verschiedene Personen dezentral an einem gemeinsamen Dokument arbeiten.
Das kollaborative Editieren werde derzeit über das Internet zum Beispiel mithilfe von Goo gle Docs oder Microsoft Office Online realisiert. Diese Dienste böten jedoch keinen beziehungsweise keinen ausreichenden Schutz der im Internet gespeicherten Daten.


Nutzung ist ein Berufsrisiko

Das habe zur Folge, dass immer mehr personenbezogene oder andere schützenswerte Daten unverschlüsselt auf den Servern gespeichert würden. Dort könnten sie dem Zugriff von Firmen, Geheimdiensten oder Cyberkriminellen ausgesetzt sein.
Der einzelne Nutzer habe laut Hühnlein keine Möglichkeiten, seine Daten selbst zu schützen. Zahlreiche Berufsgruppen wie beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater oder Notare, die Berufsgeheimnisse wahren müssen, riskieren sogar strafrechtliche Folgen, wenn sie diese Dienste nutzen und würden damit klare Wettbewerbsnachteile haben.
Wie Hühnlein weiter ausführte, ist es Ziel des Projekts, die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu untersuchen und zu prüfen, unter welchen Bedingungen kollaboratives Arbeiten auf verschlüsselten Dokumenten möglich ist.
Im Projekt werde ein Demonstrator entwickelt, mit dem entsprechende Nutzertests durchgeführt werden. Dabei unterscheidet man zwischen privaten und beruflichen Nutzern. Die innovativen Technologien leisten laut Müller einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des Büros.
Die im Projekt entwickelten Verfahren sollen in eine freie Softwarebibliothek integriert und so Bestandteil von zukünftigen Webdiensten werden.
Wie der Michelauer Bürgermeister und stellvertretende Landrat Fischer würdigte auch Bundestagsabgeordnete Zeulner die Innovation des Teams von ecsec. "Wir brauchen solche Leute wie das Team von ecsec, die mit ihrem Erfindergeist den Wirtschaftsstandort Deutschland voranbringen", sagte Zeulner. red