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Michelau steht vor großen Aufgaben


Autor: Klaus Gagel

Michelau im Steigerwald, Donnerstag, 30. April 2020

Die Johann-Puppert-Schule in Michelau war schon länger renovierungsbedürftig. Jetzt steht die Gemeinde vor großen Herausforderungen. Damit wird aber auch eine Grundlage für die Zukunft gebaut.
Der Gemeinderat mit Bürgermeister Helmut Fischer (links) hat für die Sanierung Udo Freitag vom EIS-Architekturbüro aus Bamberg verpflichtet.  Foto: Klaus Gagel


Die Sanierung der Johann-Puppert-Schule ist ein gewaltiges Projekt für die Gemeinde Michelau, die damit vor einer sowohl in finanzieller wie auch in organisatorischer und zeitlicher Hinsicht großen Herausforderung steht. Darin sind sich Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) und Udo Freitag als verantwortlicher Architekt und Geschäftsführer der EIS-Architekten Bamberg einig.

"Seit rund zehn Jahren war klar, dass an der Johann-Puppert-Schule saniert werden muss", erläutert der Bürgermeister. "Das Dach, die Fenster, vieles war nicht mehr zeitgemäß. Aber immer wieder wurde die Maßnahme aus finanziellen Gründen hinausgeschoben."

Kosten sind weiter gestiegen

Anfangs hatte man mit Kosten von 6,8 Millionen Euro kalkuliert, dann kamen aber noch die Container für die Übergangszeit hinzu, die 2 bis 2,5 Millionen Euro kosten. Als vor zwei Jahren ein Kommunal-Investitionsprogramm für Schulen (KIPS) aufgelegt wurde, das einen Zuschuss von 90 Prozent erwarten ließ, stellte die Gemeinde Michelau einen Antrag.

Das Problem dabei war, dass dem gesamten Landkreis nur 6,7 Millionen Euro zur Verfügung standen. Deswegen wurde das gesamte Michelauer Projekt in zwei Teilbereiche aufgegliedert. Einerseits in die energetische Sanierung der "Hülle" und andererseits in den Bereich Innenausbau.

Für die Hülle wurden Kosten von 2,9 Millionen Euro veranschlagt, die nun zu 90 Prozent aus dem KIPS-Programm gefördert werden. Die Innensanierung wird auf 3,8 Millionen Euro veranschlagt. Sie kann zur Hälfte von Mitteln aus dem Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern bezuschusst werden.Hinzu kommen die zusätzlichen Belastungen durch das Container-Dorf und durch den ins Schulgebäude integrierten Hort. Längst ist die Zahl der zu betreuenden Kinder auf einhundert angewachsen, was bei einer Gruppengröße von maximal 25 Kindern vier Räume notwendig macht. Ein Neubau muss her, und der verschlingt weitere 3,3 Millionen Euro. Nicht vergessen darf man dabei den aktuellen Neubau des Horts in Schwürbitz. Insgesamt muss die Gemeinde deshalb tief in die Gemeindekasse greifen und eigene Finanzreserven einsetzen.

"Wenn das alles bewältigt ist, hat die Gemeinde auf diesem Gebiet für die nächsten Jahrzehnte ihre Aufgaben erledigt", so Fischer. Die Gesamtmaßnahme, mit Hortgebäude, soll bis zum Schuljahresbeginn im September 2021 fertiggestellt sein.

Energetische Sanierung

Falls es eine zusätzliche Verschuldung der Gemeinde geben sollte, so muss man diese auf Jahrzehnte in Form von Abschreibungen hochrechnen, so dass letztlich keine außergewöhnlichen Belastungen für die Kommune Michelau daraus resultieren.

Der Neubau des Horts in Michelau als zweigeschossiges Nebengebäude an der Johann-Puppert-Schule erleichtert auch die angestrebte energetische Sanierung des Hauptgebäudes. Die vorhandenen Räumlichkeiten bleiben dort bestehen, lediglich ein behindertengerechtes WC kommt hinzu. Wichtig ist der Ersatz der Elektroheizung mit den vorhandenen Nachtspeicheröfen durch ein warmwassergestütztes System mit den bekannten Heizkörpern. "Die zugehörige Heizzentrale befindet sich im neuen Hortgebäude", erklärt Architekt Freitag. Die Pelletheizung versorgt sowohl die Schule als auch den Hort. Eine weitere Herausforderung stellt die Dachsanierung dar. Nach heftigen Regenfällen bildete sich auf dem Flachdach eine regelrechte Seenplatte mit den damit verbundenen Undichtigkeiten.