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Messlatte der CSU liegt hoch


Autor: Alexander Löffler

Kronach, Sonntag, 25. Sept. 2016

E s ist der erwartete Favoritensieg für Klaus Löffler. Während die CSU von Beginn an ein hohes Tempo vorgelegt hatte, kam die SPD nur langsam in Fahrt. Als ...


E s ist der erwartete Favoritensieg für Klaus Löffler. Während die CSU von Beginn an ein hohes Tempo vorgelegt hatte, kam die SPD nur langsam in Fahrt. Als mit Norbert Gräbner der Kandidat feststand, verpassten die Sozialdemokraten die Chance, mit ihrer Nominierungsversammlung der CSU zuvorzukommen und wichtige Themenfelder zuerst zu besetzen. Dieser Rückstand konnte nie aufgeholt werden. Da half es auch nicht, dass die SPD kurz vor der Wahl mit der Aufschrift "Gut für den ganzen Landkreis" auf Gräbners Wahlplakaten noch den Versuch unternommen hat, die emotionale Schiene der Wähler zu erreichen und damit vor allem die Bürger im südlichen Landkreis zu mobilisieren. Dies ist nicht gelungen. Wahlbeteiligungen zumeist von teilweise unter 50 Prozent sind ein Beleg dafür - und zugleich ein Armutszeugnis in einer Demokratie und für eine Wahl, in der der wichtigste Posten im Landkreis vergeben wird.
Im nördlichen Landkreis hingegen sind mehr Bürger zur Wahl gegangen. Ob dies an der Nachricht der CSU kurz vor der Wahl lag, in Pressig eine Realschule anzusiedeln, ist Spekulation. Fakt ist aber, der CSU ist es damit gelungen, ihren Kandidaten von Norbert Gräbner deutlich abzugrenzen, nachdem die breite Öffentlichkeit im Wahlkampf nur wenige inhaltliche Unterschiede zwischen den beiden Kandidaten ausgemacht hatte. Deshalb muss dieser Schritt rückblickend als cleverer Schachzug bezeichnet werden.
Im Wahlkampf konnte sich Klaus Löffler stets auf eine hinter ihm geschlossen stehende CSU verlassen. Nicht zuletzt Kreisvorsitzender Jürgen Baumgärtner kämpfte bei Bedarf wie ein Löwe für seinen Kandidaten. Bei der SPD hat es hingegen zu lange gedauert, bis eine einheitliche Sprache gesprochen wurde. Der Kreisvorstand wird sich deshalb fragen müssen, ob Norbert Gräbner die Unterstützung bekam, die er als Kandidat benötigt hätte. Nach außen hatte dies nicht immer den Anschein.
Das Ziel Löfflers wird es sein, der Erwartungshaltung der Bürger im Norden gerecht zu werden und die Menschen im Süden von seiner Politik zu überzeugen. Dabei wird er zahlreiche Themen beackern müssen. Allen voran, wenn es um die Schullandschaft oder um die medizinische Versorgung geht, hat er mit der CSU die Messlatte sehr hoch gelegt. Um diese nicht zu reißen, wird er die im Wahlkampf viel zitierten Netzwerke dringend benötigen.