Menschen wahrer Schatz der Kirche
Autor: Johanna Blum
Aisch, Dienstag, 11. August 2020
Beim Patronatsfest in Aisch stand der Heilige Laurentius im Mittelpunkt. Pfarrer Thomas Ringer appellierte an die Gläubigen, sich nach dessen Vorbild mit aller Kraft für die Menschen einzusetzen.
Mit Böllerknall und Blasmusik machte sich der Zug der Fahnenabordnungen der Vereine mit dem Bürgermeister, einigen Gemeinderäten, Ministranten und Pfarrer Thomas Ringer sowie Pater Samson Antony auf den Weg zum Pfarrgarten von St. Laurentius. Der Festgottesdienst zum Patronatsfest war bei bestem Wetter und unter (eingehaltenen) Coronabedingungen sehr gut besucht.
Pfarrer Thomas Ringer begrüßte die Gläubigen und meinte: "Gerade in dieser Zeit tut es Not, auf unseren Schutzpatron zu schauen, einen Märtyrer, der sich vor allem um die Armen, Kranken und Notleidenden kümmerte. An ihm, der Christus nachgefolgt ist, sollten wir uns orientieren."
Qualvoller Märtyrertod
In seiner Predigt ging er auf das Leben des Heiligen ein. Dieser habe als Kassenwart des damaligen Papstes das Vermögen an die Armen verteilt und nicht, wie befohlen, dem Kaiser übergeben, mit der Begründung, dass die Menschen der wahre Schatz der Kirche seien. Diese mutige Aktion bezahlte er mit dem Leben: Er starb einen qualvollen Märtyrertod, als er auf einem Rost gegrillt wurde. Auch heute noch, im Jahr 2020, passe Laurentius Begründung, dass die Menschen der wahre Schatz der Kirche seien. "Die Kirchen kreisen heute um sich selbst und verwalten sich zu Tode", sagte Ringer. "Wir, auch die Priester und Bischöfe, haben die Menschen aus dem Blick verloren. Das Wichtigste sind jedoch die Menschen. Ihnen muss man beistehen. Das ist der allererste Auftrag der Kirche." Laurentius habe dies bis zu seinem Tod vorgelebt. "Gerade heute beeindruckt mich dieser Heilige. Er ist ein Vorbild für die Gemeinde und für jeden Einzelnen von uns!", mahnte Ringer. "Alles Handeln, das nicht dem Menschen dient, sollte ich sein lassen."
Gerade in Corona-Zeiten hätte die Kirche viel tun können, um noch näher bei den Menschen zu sein, aber sie überlasse es den anderen, aus Angst oder Gleichgültigkeit. Das sei nicht die Kirche der Heiligen. "Werden wir wirklich zu einer Laurentiusgemeinde, die sich mit aller Kraft für die Menschen einsetzt!", lautete Ringers Appell.
Auch der Patron der Bierbrauer
Schmunzelnd beendete er seine Predigt: "Übrigens, der Heilige Laurentius ist auch der Patron der Bierbrauer. Es gibt doch sicher in der Nähe eine Brauerei, die so einen Laurentiustrunk brauen könnte."
Die Wachenrother Blasmusik spielte nicht nur den Ein- und Auszug. Sie begleitete auch gekonnt die Lieder während der Messe und gab so dem Gottesdienst einen festlichen Rahmen.
Zum Ausklang traf man sich im Hof und im Garten der Brauerei Rittmayer. Auch wenn es noch kein Laurenzi-Bier gab, genossen alle einen kühlen Trunk, sei es Wasser, Radler oder Bier. Und natürlich wurden auch hier die Corona-Regeln peinlich genau eingehalten.