Druckartikel: Menschen mit Fluchtgeschichte zeigen Kunst

Menschen mit Fluchtgeschichte zeigen Kunst


Autor: Redaktion

Haßfurt, Dienstag, 22. Dezember 2020

Interkulturelle Wochen 2020: Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Landkreis Haßberge an der bundesweiten Aktion, wobei sie heuer in den virtuellen Bereich verlegt wird. Unter dem Motto "Distanz, Näh...
Bei den Interkulturellen Wochen wird eine virtuelle Ausstellung geboten. Dort sind auch Werke von Janyar Ibrahim zu bewundern.  Foto: Janyar Ibrahim


Interkulturelle Wochen 2020: Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Landkreis Haßberge an der bundesweiten Aktion, wobei sie heuer in den virtuellen Bereich verlegt wird. Unter dem Motto "Distanz, Nähe, Annäherung unter dem Einfluss von Corona" sind Siza Zaby, die hauptamtliche Integrationsberaterin des Landkreises Haßberge, Karina Hauck, Migrationsberaterin beim Roten Kreuz, Kreisverband Haßberge, und Thomas Heidenreich von der Flüchtlings- und Integrationsberatung des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge, und Gudrun Greger vom Mehrgenerationenhaus sowie Jana Balling, Flüchtlings- und Integrationsberaterin im Landratsamt Haßberge, angetreten, um die interkulturelle Wochen 2020 mit Leben zu erfüllen, wie das Landratsamt mitteilte.

Gerade die letzten Monate haben verdeutlicht, welche Bedeutung ihre Arbeit hat: "Die interkulturellen Wochen dienen dazu, die Rahmenbedingungen des Zusammenlebens von Einheimischen und Zugewanderten zu optimieren, ein besseres gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Vorurteile abzubauen", sind sie sich im Rückblick einig. Doch diese Arbeit wurde ausgebremst: Gerade dort, wo die Integrationsanstrengungen erste erfolgreiche Früchte trugen, in der Vereinsarbeit beispielsweise oder bei den freiwilligen Feuerwehren und den Dorfgemeinschaften, und dort, wo sich freundschaftliche Bande auf den Schulhöfen und in den Betrieben entwickelten, traf Corona ins Mark. Rückschläge durch Stillstand dürfen, so die Überzeugung der hauptamtlichen Akteure, nicht zu Resignation führen, sondern sie müssen Ansporn sein zur Auslotung neuer Wege, zur Überwindung von Distanz und zu Annäherung in geistiger, kultureller und respektvoller Hinsicht.

So ist es erfreulich, dass der Landkreis Haßberge nach wie vor mit Helferkreisen gut durchnetzt ist; ob "Radio Diwan" in Hofheim, digitale Unterrichtshilfe in Ebern, das Mehrgenerationenhaus mit dem Sonderprogramm "Zusammenhalt fördern, Integration stärken" in Haßfurt oder grundsätzlich die Aufklärung über aktuelle Gefahrenlagen mit den resultierenden Handlungsempfehlungen, die Informationskanäle hatten eine harte Bewährungsprobe - und haben sie auch gemeistert.

Zum Feiern ist aktuell niemandem zumute. Doch wo Worte fehlen, spricht die Kunst! Gu-drun Greger, Leiterin des Mehrgenerationenhauses in Haßfurt, hat den Weg für eine ganz besondere Präsentationsplattform geebnet: die Internetseite ihrer Einrichtung. "Gerne bieten wir an, Kunstwerke von Menschen mit Fluchtgeschichte zu präsentieren, die durch Zuwanderung in unserer Region entstanden sind", so Greger. So finden Werke von Amina Mohamed Einzug in ihre Präsentation, die sie unter dem Überbegriff "Angekommen" 2019 erstmalig ausstellte. Von Bara Hazim wird ein eindrucksvolles Bild gezeigt, das den Werdegang vom Abschied aus der Heimat, der Flucht und der Hoffnung auf ein neues Zuhause im Landkreis Haßberge zum Thema hat. Die 22-jährige Janyar Ibrahim zeigt Bilder, die sie in ihrer ganz persönlichen Arbeitsweise, dem sogenannten "make up (artist) tutorial", entstehen ließ.

Die Kunstwerke sind online zu sehen unter www.mehrgenerationenhaus-hassfurt.de/mgh/kooperation-zuwanderungszentrum/. ft