Menschen am Wendepunkt
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Montag, 18. Sept. 2017
Das Dekanat Erlangen sammelt Beiträge über Momente der inneren Neuausrichtung und persönliche Reformationen.
Wie es beim Menschen im persönlichen Leben Veränderungen gibt, gibt es sie auch im Gemeindeleben. Das Leben ist einfach Veränderung. So gilt es, jede Veränderung auch als eine neue Chance zu begreifen. Dies betrifft die evangelische Kirche in ganz besonderer Weise, denn Reformation hat Veränderung bedeutet und bedeutet es immer noch, denn die Kirche muss ihre Form immer wieder neu finden, auch im 21. Jahrhundert. Daran denkt die evangelische Kirche in diesem Jahr ganz besonders. Es soll aber nach Aussage der Kirchenoberen nicht nur eine historisierende Erinnerung sein, sondern ständige Aufgabe.
Menschliche Umkehr
Darauf zielt auch die Ausstellung ab, die seit dem Sonntag im Foyer der evangelischen Kirche Herzogenaurach zu sehen ist. Zum Reformationsjubiläum beschäftigt sich das Dekanat Erlangen mit aktuellen und persönlichen Wendepunkten, an denen Menschen sich verändert haben oder sich verändern ließen: Momente der inneren Neuausrichtung oder (Re-)Formation und menschlicher Umkehr in Bildern und Texten.Einen Wendepunkt erreichen. Einmal anhalten, sich Gedanken machen, immer überzeugter werden, die Richtung korrigieren, neu gestalten. So in etwa geht Reformation, im Kleinen und im Großen.
Weiteres Material gesucht
Die Kirche sammelt für dieses Kunstprojekt persönliche Beiträge von Menschen aus der Region und aus der Gemeinde, um zu erfahren, wie Veränderung im Leben von ganz normalen Menschen möglich ist. Das Ziel ist: "95 Wendepunkte. Persönliche ReFormationen".Die Sammlung ist im Laufe des Jahres 2017 auf bereits 60 Beiträge gewachsen, weitere Texte und Bilder aus Herzogenaurach und Umgebung werden nun gesucht, um insgesamt 95 Wendepunkte zeigen zu können. Die Anzahl soll an die 95 Thesen Martin Luthers erinnern, die vor 500 Jahren den Wendepunkt hin zur Reformation bildeten.
Am Sonntag wurde nach dem dem Gottesdienst mit Abendmahl durch Pfarrer Oliver Schürrle die Ausstellung im Foyer des Gotteshauses eröffnet.