Meine Zukunft? Gastro!
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Dienstag, 24. August 2021
Ausbildung Filomena Keim hat zum 1. August ihre Ausbildung zur Hotel- und Restaurantfachfrau begonnen. Trotz Corona ihr Wunschjob - und Personal wird immer gebraucht. von Christiane Lehmann
Geschlossene Restaurants, Bars und Kneipen. Das Personal auf Jobsuche in anderen Branchen. Corona hat die Gastronomie auf eine harte Probe gestellt. Filomena Keim hat ihre Entscheidung, eine Ausbildung zur Hotel- und Restaurantfachfrau zu machen, genau in dieser Zeit getroffen. Und keinen Moment gehadert. "Personal wird immer gebraucht", sagt sie. "Wenn Corona vorbei ist, wollen alle wieder Essen gehen und verreisen."
Am 1. August hat die 19-Jährige ihre Stelle in der Alten Mühle in Oberwohlsbach angetreten. Ferien hatte sie so gut wie keine. Denn im Juli machte die ehemalige Waldorfschülerin an der Deutschen Angestellten Akademie ihre Mittlere Reife. Doch Lisa, Stefanie und Manuel Knorr, die die Alte Mühle führen, wollten, dass Filomena sich gut einarbeitet und den Hotelbetrieb kennenlernt, bevor sie Mitte September in die Berufsschule nach Kronach geht. Zwei Tage pro Woche hat sie im ersten Ausbildungsjahr dort Unterricht.
Ausschlafen ist nicht
Filomena steht in der Küche und belegt eine Frühstücksplatte als wir uns zum Gespräch treffen. Arbeitsbeginn ist jeden Tag um 5.45 Uhr, am Wochenende um 6.45 Uhr. "Das ist schon eine harte Umstellung", sagt die junge Frau, die gerne bis mittags schläft. Aber das habe sie ja schon vorher gewusst. Zur Zeit legt sie sich eben nach 15.30 Uhr nochmal daheim aufs Ohr.
Zu ihren Tätigkeiten gehört neben dem Frühstücksservice, Geschirr spülen, auch Besteck polieren, Tische eindecken, Zimmer herrichten, Wäsche bügeln und Toiletten putzen. Vieles davon ist neu für sie.
Eine große Familie
Menschen bedienen und ihnen Wünsche erfüllen, das macht Filomena schon seit drei Jahren.Um sich etwas Geld zu verdienen, jobbte sie ein Jahr lang im Café M in Coburg. Weil sie auch wissen wollte, wie es ist, nachts zu arbeiten, wechselte sie in die Sonderbar, wo sie abends hinter dem Tresen stand. "Es machte mir total Spaß", sagt sie. "Ich bin einfach kein Büromensch." Die Arbeitsatmosphäre in einem Lokal sei richtig schön. "Wir sind wie eine große Familie."